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Einunddreissigste
Lection.
Eiweissfirniss.
der sich leicht abnehmen und
Austrocknen des Gemäldes zu
erneuern
schaden.
lässt,
ohne
dem
ferneren
Man behauptet, das Eiweiss beschleunige das Trocknen des
Gemäldes mehr, als dass es dasselbe verhindere. Ich kann dies
nicht mit Gewissheit behaupten; allein ich kann versichern, dass,
wenn man sich mit der Anwendung desselben nicht zu sehr über-
eilt und das Gemälde vorher gut abgewaschen ist, wie es sogleich
beschrieben werden soll, ich niemals gefunden habe, dass es der
Malerei geschadet hatte.
Wie
ein
Gemälde
das
abgewaschen werden muss,
Eiweiss darauf bringt.
ehe
1113.11
Man nimmt einen feinen, sehr weichen Schwamm und viel
reines Brunnenwasser, das keinen Bodensatz zurücklässt. Mit
diesem wäscht man das Gemälde sehr reichlich, indem man ganz
leicht darauf reibt. Am besten ist es, das Gemälde unter einen
Hahn zu stellen, damit beständig frisches Wasser darüber läuft.
Wenn auf diese Art das Bild einige Minuten gewaschen ist,
drückt man das Wasser aus dem Schwamme und trocknet mit
diesem Schwamme, welcher das übrig gebliebene Wasser einsaugt,
das Gemälde sanft ab. Man darf mit keinem weichen Lappen
die zurückgebliebene Feuchtigkeit auf dem Gemälde abtrocknen,
allein da von derselben nicht das Geringste zurückbleiben darf,
so stellt man das Gemälde an die Sonne, oder, wenn sich dies
nicht thun lasst, vor ein helles Flammenfeuer, indem man es vier
bis fünf Fuss weit davon entfernt und in steter Bewegung hält,
bald hoch, bald niedrig, damit es gleichförmig trocknet und eine
Stelle nicht heisser wird als die andere. Das Gemälde darf nicht
merklich heiss werden, sonst verderben die Farben; es ist genug,
wenn keine Feuchtigkeit und Wärme darauf zu spüren ist, um
das Eiweiss auftragen zu können.
Verfahren,
das
Eiweiss zuzubereiten
gebrauchen.
und
Zll
Man trennt das Eiweiss sorgfältig von dem gelben Dotter
eines frischen 'Eies, und schlägt dasselbe, nachdem man einen