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Dreissigste
Lection.
Grundirung.
was ich über den Gebrauch dieses Leims in der dreiundzwanzig-
sten Lection, Seite 382 in der Note, gesagt habe.
Wenn man eine auf dem Brette ausgespannte Zeichnung
vollendet hat, so bemüht man sich nicht, den Leim aufzulösen,
sondern man schneidet sie winkelrecht ringsum mit dem Feder-
inesser nach einem Lineal ab. Dasselbe Verfahren gilt für Pappe
wie für Papier; ist die Grundirung trocken geworden, so macht
man die Pappe von den Nageln los und beschneidetdas Papier,
das immer sehr gerade bleibt, wenn man es nicht nass macht
und nur Oelfarbe darauf bringt.
Um Pappe anzunageln, ohne zwischen jedem Nagel zu gmsse
Zwischenräume zu lassen, nimmt man Nagel mit Doppelköpfen
und setzt sie achtzehn Linien weit auseinander auf.
Anmerkung.
Wie bei den Farben, wird man sich heut zu Tage auch
wahrscheinlich fast immer der Leinwand bedienen, die man be-
reits fertig voriindet. Die vorangegangenen Erklärungen werden
Jeden in den Stand setzen, weit besser beurtheilen zu können,
ob dieselbe gut oder schlecht ist.
Die Leinwand selbst muss also dicht und fest gewebt sein,
der Auftrag der Grundirung darf nicht zu dick sein und 'eine
noch nicht ganz trockene Oelgrundirung darf man nicht in Ge-
brauch nehmen. Wenn man eine kleine Ecke solchen Maltuches
unibiegt und stark auf einander drückt, darf dies nur gleich-
massige Sprünge verursachen, die Farbe muss aber nicht in
kleinen Plättchen oder Stückchen sich davon loslösen, denn sonst
ist zu befürchten, dass aus irgend einer Ursache die Masse nicht
recht auf der Leinwand haftet.
Um hinsichtlich des Gewebes so sicher wie möglich zu gehen,
bedient man sich, statt der gewöhnlichen Leinwand, des Zwillichs,
welcher natürlich durch seine grössere Festigkeit und Stärke eine
grössere Dauerhaftigkeit verspricht; das stärker durchscheinende