Blendrahn
1en mit Keilen.
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Man darf einen einzelnen Keil nicht so tief einschlagen, dass
er nicht weiter gehen kann, sonst treibt man den Rahmen aus
dem rechten Winkel; man gebe anfangs dem einen zwei kleine
Schlage, desgleichen auch den übrigen, bis man sie alle auf gleiche
Weise eingeschlagen hat, und zwar rings um den Rahmen herum.
Hierauf fangt man von vorn an, dem ersteren zwei kleine Schlage
zu geben, und fahrt so fort, bis die Leinwand überall gleich aus-
gespannt zu sein scheint. Man nagelt auch auf den vier Winkeln
des Rahmens Backen, allein man nagelt oder leimt blos einen
Backen an jedem Kreuzungspunkt, wenn man zu befürchten hat,
dass das Holz durch die Fuge zu schwach für die Grösse des
Rahmens und für die starke Spannung der Leinwand geworden
ist. Diese Backen, I, verstärken das Holz und bewirken, dass
es nicht auseinander geht und sich biegt. Diese letztere Einrich-
tung ist unter allen die dauerhafteste, zumal für grosse Rahmen.
Man sieht in dem Rahmen D die Querleiste K, die blos
durch kleine Punkte angedeutet ist. Ich habe sie an dem klei-
nen der beiden Blendrahmen angebracht, obgleich ich gesagt habe,
dass man diese Querleisten nur bei grossen Rahmen anbringt,
man darf sich hierdurch nicht irre machen lassen. Ich habe ihn
blos deshalb in dem kleinen Rahmen gezeichnet, um in der Zeich-
nung der beiden Rahmen keine Undeutlichkeit zu veranlassen,
und aus eben diesem-Grunde habe ich das, Stück weggelassen,
das mit dem Stück K ein Kreuz bilden "würde; allein es ist leicht
zu sehen, dass das sechste Stück sich unter einem rechten Winkel
mit der Querleiste K kreuzen und in ihrem Mittelpunkte durch
diese gehen, sich sowohl oben als unten gegen die Querhölzer AA
stützen und mitten durch den Rahmen D gehen müsste, voraus-
gesetzt, dass die beträchtliche Grösse des Rahmens diese Vor-
sicht erforderte.
Die Keile sind mehr oder weniger gross und dick, je nach-
dem der Rahmen gross ist, allein um ein mittleres Verhältniss als
Beispiel anzugeben, so kann man die Keile in folgender Propor-
tion halten. Die Dicke des Holzes überall zwei Linien, die obere
Seite, welche die breiteste ist, achtzehn Linien, und das andere
Ende vier bis fünf Linien. Die Keile dürfen am Ende nicht spitzig
zugehen, weil sie sonst zu tief eindringen und dann die Leinwand