Siebenundzwvanzigste
Lectioln.
Von
der
Leinwand ,
der Pappe und den
darauf zu malen.
hölzernen
Tafeln.
um
sehe diä sechste Kupfertafel.)
(Man
Obgleich ich annehmen darf, dass der grösste Theil derjeni-
gen, welche sich mit der Oelmalerei beschäftigen, sich auch die
fertig mit Leinwand bespannten Blendrahmen mit Keilen werden
verschaffen können, so halte ich es doch nicht für unnütz, die-
jenigen, welche diese Bequemlichkeit nicht haben, zu unterrichten,
wie sie diesem Bedürfniss selbst abhelfen oder, wenn sie sich
damit nicht abgeben wollen, einem Andern die richtige Anfer-
tigung lehren sollten. _
Ich will auch von Holztafeln (Panne1en)1), von Pappe
und selbst von Papier sprechen, auf welchen man nach vorher-
gegangener Grundirung malen kann. Das Papier und die Pappe
braucht man, um die Leinwand zu. sparen, wenn man anfängt,
in der Malerei Versuche zu machen, oder auch, wenn man über
Land geht, um Studien in Oel nach der Natur zu machen und
man nicht mit aufgespanntem Rahmen belästigt sein will.
1) Pannele (panneaux) sind viereckige, vom Tischler angefertigte hölzerne
Tafeln von zehn bis funfzig Zoll inls Gevierte, um darauf zu malen. Die
dünnsten, bei nur acht bis zwölf Zoll in's Gevierte, sind im Holze nur
Zwei bis drei Linien stark, allein sie müssen aus sehr altem Holze ver-
fertigt werden, das über hundert Jahre alt ist, sonst krümmt und verwirft es
sich, daher ziehe ich allezeit die Leinwand vor. Die grössten Pannele brauchen
nur fünf bis sechs Linien dick und vollkommen gerade und glatt gehobelt
zu sein.
Bouvier, Oelmalerei. 4. Aufl.