Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Lection. 
Sech suhdzwanzigste 
Stütze 
für 
den 
Arm. 
werden; auf der entgegengesetzten Seite erhalt er eine zirkelv 
förmige Gestalt. Man giebt ihm eine bequeme Höhe, ungefähr 
wie gewöhnliche Stühle, es ist aber besser, wenn er etwas nie- 
driger ist, damit man nicht das Modell gleichsam aus der Vogel- 
perspective sieht. 
Was die Höhe der Armstütze oder Rücklehne betrifft, so 
muss die Person, die sich derer bedient, beide Arme bequem 
darauf legenkönnen und das Polster muss zwei Zoll höher als die 
Herzgrube sein. Man muss also diese Proportion nach der Höhe 
der Brust des Künstlers abnehmen, damit, wenn er sitzt, die auf'- 
gelegten Arme zwei Zoll höher als die Herzgrube sind. . 
Diese Rücklehne, oder vielmehr diese Armlehne, darf blos 
durch eine einzige Stütze in der Mitte getragen werden, die unten 
sehr stark und oben breit genug ist, wo sie sich rechts und 
links in Gestalt einer Console verbreitern muss, um die eigentliche 
Armstütze gehörig fest zu unterstützen. Wollte man zwei Stützeh 
anbringen, wie bei den gewöhnlichen Stühlen, so würden diese 
unten zu viel Platz einnehmen und der Maler müsste seine Kniee 
auf eine ermüdende Art weit ausspreizen. 
Die einzige Stütze also darf nahe am Sitz nur vier oder fünf 
Zoll breit sein und wird sich in einer angenehmen Krümmung, 
wie eine Console, bis unter die Armstütze verbreitern, wo sie un- 
gefähr neun Zoll erhält. Was die Stärke des Holzes dieser Stütze 
betriift, so wird sie unten zwei Zoll und, sich nach oben verjün- 
gend, hier nur einen Zoll oder fünfzehn Linien erhalten müssen. 
Dieser Stuhl ist sehr bequem, er unterstützt den ganzen 
Körper zugleich, weil beide Arme ruhen, der, welcher die Palette, 
und der andere, welcher die Pinsel hält. Alle Bewegungen des 
Malers sind frei und wenn er aufstehen will, so kann dieses ge- 
schehen, ohne seinen Sessel in Unordnung zu bringen.
	        
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