StaiTelei mit
Stellschraube.
der
419
mehreren Stücken zusammenzusetzen, um die Schwierigkeit zu
umgehen, ein genaues viereckiges Loch durch ein ganzes Stück
Holz durchzuarbeiten- Dem sei wie ihm wolle, es ist eben so
gut, und kann viel fester und leichter zu machen sein, wenn es
aus mehreren Stücken geleimt und zusammengeschraubt ist. Auf
diese Art ist es auf der fünften Kupfertafel dargestellt.
Dieses Stück A muss die mittlere Strebe C von allen Seiten
genau umfassen, und so genau anpassen, dass es auf keiner Seite
schlottert, ob es gleich und überall ohne Anstoss an der Strebe
C der Länge nach laufen können muss.
Das Täfelchen oder Brettchen D, auf welches das Gemälde
gestellt wird, muss auf dem oberen Vorsprünge des Stückes A
sehr fest gemacht sein; allein rechts und links bleibt es ganz
frei, streicht auf und ab und berührt ganz leicht die beiden Stre-
ben EE. Es darf aber zwischen diesen gar kein leerer Raum
sein, sonst wackelt das Täfelchen rechts und links, weil es nur
in der Mitte an O befestigt ist; allein das Täfezlchen D darf sich
auch nicht merklich an den beiden Streben EE reiben, sonst
würde das Gemälde gefährliche Stösse bekommen, wenn der Maler
das Stück A herablässt, während er die Schraube B locker macht.
Der Vortheil dieser Einrichtung besteht, wie man sieht,
darin, dass man das Täfelchen von oben nach unten, und von
unten nach oben bewegen kann, ohne dass man nöthig hat, das
Gemälde zuvor abzuheben, und ohne zu befürchten, dass das
Täfelchen, worauf es ruht, schwankt, da es ja auf dem Stück A
mit zwei oder drei guten Schrauben wohl befestigt ist.
Diese Art Staffelei hat mehr als einen Vorzug vor der er-
steren; sie verdient von Eichen-g. Buchen- oder Nussbaum-Holz
verfertigt zu werden. Man muss aufpassen, dass nicht mit der
Länge der Zeit die Holzschraube zu locker wird und nicht stark
genug gegen die Strebe C drückt; ich linde es daher noch rath-
samer, sich sogleich eine Staffelei mit Zahneinschnitten
machen zu lassen; diese kostet zwar etwas mehr, bietet aber
dann jede Bequemlichkeit mit Festigkeit verbunden. Die Pro-
portionen bleiben übrigens dieselben, wie bei den anderen schon
beschriebenen Staffeleien.