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Fünfundzwanzigste
Lection.
Paletten.
legen, sonst wird
spalten werden.
Hierauf wird
sie
Während
des
Polirens
durch
den
Druck
das
Holz
der
Palette
beiden
auf
Seiten
mit
SO
viel Leinöl getränkt, als einziehen will, damit alle Poren verstopft
sind und kein Oel aus den Farben eingesogen werden kann. Die-
ses geschieht auf folgende Art:
Nachdem die Politur vollständig beendet und das Holz von
allem Tripel gut gereinigt ist, trlankt man die ganze Palette mit
ungekochtem Leinöl, sowohl unten als oben 1). Man kann auch
Nussöl dazu nehmen, allein das Leinöl wird harter und ist des-
halb besser dazu geeignet. Man muss diese Arbeit, wenn irgend
möglich, in einer warmen Jahreszeit vornehmen, um sie schneller
zu beendigen. Hierauf hängt man die Palette an einem Faden
in die freie Luft, aber nicht an die Sonne, wo sie sich leicht
verwerfen könnte, und lasst sie vom Winde bewegt werden, was
zum Trocknen des Oels viel beiträgt. Man bringt täglich zwei"
oder drei Mal Oel darauf, oder so oft, als man bei dem Nach-
sehen findet, dass das Oel eingesogen ist, besonders besorgt man
die obere Seite der Palette so lange, bis nichts mehr eingesogen
werden kann. Dies dauert mehrere Wochen und würde noch
langer wahren, wenn man es nicht in einer warmen und trocknen
Jahreszeit vornimmt. Will man anfangen die Palette zu gebrau-
chen, so reibt man sie noch mit Mohnöl und einem Stückchen
feiner Leinwand, um sie gut zu reinigen. Hat man die Farbe
darauf getragen und bemerkt man, das sie einsaugt und die F ar-
ben trocken werden, so ist das ein Merkmal, dass die Palette
nicht genug mit Oel getränkt ist. Man muss sie also noch einige
Tage ungebraucht und ihr Zeit lassen, bis sie von Grund aus
getrocknet und das Oel hart genug geworden ist.
Ist eine Palette gut zubereitet, so krümmt und wirft sie sich
nicht mehr, das Holz bleibt gerade, die Witterung mag sein wie
sie will, und dies ist ein grosser Vortheil. w
Es ist nützlich, mehrere Paletten zum Wechseln zu haben,
l) Das fette oder gekochte Oel trocknet zwar wirklich auf der Oberiiäche
geschwinder als das andere, allein es bleibt unter der ersten Haut längere Zeit
weich und nass, daher ist frisches Leinöl zu diesem Zweck vorzuziehen.