Füntundzwanzigste
Lection.
Von
dem
Holze,
WOPEIUS
man
die
Paletten
macht,
VOII
ihrer
Form
etc.
Es giebt Paletten von verschiedenen Holzarten, Formen und
Grössen. Arbeitet man an einem sehr grossen Gemälde, so muss
man grosse Paletten haben, und in diesem Falle ist eine länglich-
viereckige Form die bequemste. Man kann die vier Winkel als
so viele Stellen benutzen, um darauf die Mischungen, die man
mit dem Pinsel macht, vorzunehmen. Da übrigens der Maler,
welcher an grossen Gemälden arbeitet, sich von der Leinwand
weiter entfernt halt und gewöhnlich steht, so hindern ihn diese
Winkel nicht so sehr, als wenn er im Sitzen und viel nahefvor
seinem Gemälde arbeitet, wie dieses bei den eigentlichen Staifelei-
bildern von mittlerer und kleinerer Grösse geschieht.
Für Gemälde mittlerer Grösse bedient man sich im Allgemei-
nen der Paletten von fast ovaler Form 1). (Siehe die siebente
Kupfertafel, die Form, nach der man sich zu richten hat.) Das
vorzüglichste Holz ist nicht das von knorrigen Wurzeln, wie es
viele Maler lieben. Solche Augen und Knoten des Holzes zieren
zwar ein Möbel, allein für die Palette liebe ich ein helles Holz
Ohne Aeste, weil sich der Spachtel niemals daran hängt, wie bei
dem knotigen Holze, so eben und glatt es auch gearbeitet sein
L
1) Die Palette, welche man auf der siebenten Kupfertafel sieht, hat, die
halbe Grösse von der, welche ich Vorschlage. Man wird sie aleo noch einmal
S0 gross machen, die ganze Proportion aber beibehalten.