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Vierundzwrxnzigste
Lection.
Zusatz.
gut rectificirtem Terpentin angefüllt ist. Dieser wird den Firniss,
welcher den Dachspinsel zusammenklebt, auflösen, und wenn man
sicher ist, dass er geschmeidig geworden, so schüttelt man ihn
aus dem Fenster auf die Strasse, um die überflüssige Terpentin-
essenz wegzusehaiien. -Hierauf trankt man ihn mit dem Firniss
selbst und bedient sich desselben von Neuem, um damit Firniss
auf ein Gemälde zu bringen.
Indessen geschieht es doch öfter, dass wenn man den Dachs-
pinsel nicht lange genug in der Essenz oder in dem" Firniss
selbst liegen lasst, die Auflösung nicht ganz erfolgt. In diesem
Falle erscheinen auf dem Gemälde, indem man es iirnisst, eine
Menge kleiner Körner wie Sand, welche nichts Anderes sind; als
die Ueberbleibsel des Firniss, die in der Zeit sich nicht vollkom-
men haben auflösen können. In diesem unangenehmen Falle ist
man genöthigt, den sandigen Firniss mit dem Finger abzunehmen,
was eine langweilige, verdriessliche Arbeit ist, und an dessen
Stelle einen neuen aufzutragen 1).
Zusatz.
Die Fabrikation der Pinsel hat in dem Zeitraum von dreissig
Jahren, seit der ersten Herausgabe dieses Buches, wie man leicht
denken kann, auch grosse Fortschritte gemacht. Was die Arten
der Pinsel betrifft, sowie die wesentlichen Eigenschaften, welche
den Pinsel erst zu einem guten Werkzeuge machen, so ist Alles
gesagt, was darüber zu sagen nothwendig. Was aber die aussere
Form betrifft, so weit diese auch für die Verwendung von Wich-
tigkeit ist, muss Einiges nachgetragen werden, wenigstens für die-
jenigen, welche sich selbst Belehrung und Unterricht aus diesem
1) Ich werde anderwärts von der Art und Weise reden, wie ein Fir-
niss, der geborsten oder durch das Alter gelb geworden, oder überhaupt miss-
lungen, von dem Gemälde wieder abzunehmen ist. (Siehe die vierunddreissigste
Lection.)