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Vierundzwanzigste
Lection.
Pinsel.
werden kann, so nimmt man einen anderen,
Malens Zeit zu verlieren.
um nicht während
des
Alles, was Wir jetzt von den Iltispinseln gesagt haben, ist auch
auf die Dachspinsel anzuwenden. Der Unterschied zwischen beiden
besteht hauptsächlich darin, dass die ersteren niemals so stark
sind, wogegen Dachspinsel von allen Grössen verfertigt werden;
übrigens ist das Haar der letzteren nicht so hart und weniger
steif, 0b es gleich eben so elastisch ist, als die Iltishaare. Man
hat Dachspinsel von den kleinsten, die kaum fünf bis sechs Linien.
lang sind, bis zu den grössten, die man beim Glattmachen von Grün-
den oder grossen Draperieen gebraucht, die zwei, drei und auch
wohl vier Zoll Breite haben, und werden diese auch zum Aufstrei-
chen des Firniss gebraucht. Man macht sogar noch grössere,
und diese haben immer die Gestalt eines platten Besens oder
einer sogenannten Gansepfote. (Siehe die fünfte und sechste
Kupfertaiel.)
Die grossen Dachspinsel sind immer gebunden und in Weiss-
blech eingefasst. Man braucht sie in der Malerei, um damit den
Hintergrund, einen Himmel und andere Parthieen zu vertreiben.
Allein wenn man keine grossen Gemälde malt, kann man sich sehr
gut auf die kleinen Dachspinsel beschränken, die zwei Zoll breit
sind, sowie der, den man Taf. V, Fig. G ündet; will man aber
ein Gemälde von vier bis sechs Fuss in's Gevierte mit Firniss
überziehen, so ist es gut, wenn man grössere hat. Ich trage kein
Bedenken, nochmals zu wiederholen, dass die Dachs- und Iltis-
pinsel nur gebraucht werden sollen, um die zu sichtbaren Pinsel-
striche des Borstpinsels zu vertilgen, besonders in der Carnation,
wo man die Farbe mit Berücksichtigung der Form, die man
vermittelst der Lichter und Schatten ausgeführt hat, nur leise
überstreichen muss. _
In den anderen grossen Parthieen kann man freier damit
inngehen und etwas mehr auf den Dachspinsel drücken, beson-
ders bei allen Arten von Hintergründen, Möbeln, Fussböden und
grossen Massen von Draperieen; aber dennoch muss man den
Pinsel mit Weichheit, Leiehfigkeit und vielem Geschick führen,
um nicht Formen und Farben ineinander zu wirren.
Um
diese Klippe zu vermeiden, empfiehlt man
auch erst gegen