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Lection.
Viorundzwanzigste
Pinsel.
mittel zu nichts, die
fressen die Pinsel.
Insecten
kehren
sich
nicht
daran
und
zer-
Folgendes Mittel hat mir seit vielen Jahren gute Dienste
geleistet. Man darf nur jeden Haar- oder Borstpinsel einzeln mit
Olivenöl tranken. Die Würmer vergreifen sich nicht an öligen
Gegenständen, so lange das Oel, womit sie getränkt sind, nicht
eingetrocknet ist. Da das Olivenöl die Eigenthümlichkeit hat, gar
nicht leicht zu trocknen, so behält es viele Jahre diese seine ölige
Beschaffenheit, halt die Insecten ab und lässt sie umkommen,
wenn sie davon berührt werden.
Ich tauche daher alle meine neuen Pinsel, meine Haar-, sowie
meine Borstpinsel in Olivenöl, auch sogar alle diejenigen, die ich
schon zum Malen gebraucht habe, die aber so gut gereinigt wor-
den sind, dass sie doch mit der Zeit fähig werden könnten, die
Mieten nicht mehr abzuschrecken.
Ich wische einen nach den anderen mit einem feinen Lappen
ganz leicht ab, um das überflüssige Oel auszudrücken. In diesem-
Zustand verwahre ich sie in einem oder mehreren Kästchen, je
nachdem sie gross oder klein sind. Seitdem ich dieses Mittel an-
gewendet, hat sich noch kein Insect eingefunden.
Nach Verlauf einiger Zeit, wenn man die Borst- oder Haar-
pinsel gebrauchen will, braucht man sie nur gut auszudrücken und
das iibriggebliebene Oel zwischen den Fingern mit einem Läppchen
feiner Leinwand abzuwischen, darauf, ohne sie übrigens" mit Sei-
fenwasser oder auf andere Artlzu waschen, braucht man sie nur
sieben oder acht Mal mit Mohnöl zu tranken und sie jedesmal auf
dem Blech des Pinseltrogs sanft abzustreichen, so wie man ge-
wöhnlich die Pinsel reinigt. Alsdann kann man sich derselben
mit aller Sicherheit bedienen, und man hat nicht zu befürchten,
dass die Farben am Trocknen verhindert würden. Dieses einfache
Mittel hat ausserdem noch den grossen Vortheil, dass die Pinsel
alle wiinschenswerthe Geschmeidigkeit behalten. Indessen muss
man die mit demselben Olivenöl getränkten Pinsel nicht länger
als acht oder zehn Monate in diesem Zustande lassen, ohne sie
etwas auszuwischen und mit frischem Baumöl zu tranken, nicht
eben deshalb, dass sie dadurch verdorben würden und verloren
gingen, sondern sie werden durch die Länge der Zeit schmierig