Vierundzwanzigste
Leetion.
Ueber
die
Wahl
der
Ilaur-
und
Borstpinsel
ZLlIIl
Malen.
Zeichnungen der fünften und sechsten Tafel.)
(Man sehe die
Ein guter Pinsel muss eine konische Form haben und beim
Austritt aus der Federspule keinen Bauch bilden. Man wählt
daher diejenigen, welche keine solche "Ausbauchung haben und
einem Bogenpfeil ähnlich sind. Die Spitze desselben darf weder
zu spitzig, noch zu viereckig sein, sondern sie muss etwas abge-
rundet und die Haare gleich und fein am Ende sein, auch müssen
sie sich insgesammt so vereinigen, dass sie blos eine einzige
weiche Spitze bilden. Niemals wähle man Pinsel, die sich aus-
spreizen und zwei oder mehrere Spitzen machen; wenn man sie
in einem Glase Wasser nass macht und dann den Ueberschuss
des Wassers abschiittelt, so erkennt man leicht, ob sie nur eine
Spitze bilden. Siei müssen auch gut und fest gebunden sein und das
Ende von den Haarspitzen gebildet werden, denn blos diese machen
die Spitze des Pinsels durch die eigene allmiilige Verjüngung eines
jeden Haares und nicht, dass am Ende weniger Haare wären, als
oben am Bande. Ueberdies muss der Pinsel elastisch sein und sich
von selbst wieder heben, wenn man auf die Spitze drückt und
ihn dann wieder aufhebt. Die, welche diese Eigenschaft in einem
hohen Grade haben, sind von den Haaren aus dem Ende des
Marderschwanzes. Sie sind gewöhnlich etwas röthlich, in-
dessen sind auch einige derselben schwarzlicher, als andere. Diese
Pinsel sind theuer, weil der Marderpelz ziemlich selten ist, in-
dessen empfehle ich sie vorzugsweise, statt der Pinsel von anderem