Fensterladen gegen Widerscheine.
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Belieben neigen, wobei das untere Ende fest stehen bleibt und
auf der Fensterbrüstung der dicken Mauer ruhet.
Unten in der Mitte der Platte lässt man eine Oeifnung von
sieben Linien zum Abfluss des Regenwassers, und oben schraubt
man einen Ring ein, durch welchen eine Schnur geht, um damit
den Fensterladen zu halten und ihn in der nothwendigen Neigung
fest zu stellen. Diese Neigung wird durch die Höhe der äusseren
Gegenstände, die man verdecken will, bestimmt; je mehr man
die Schnur an sich zieht, desto höher erscheint der Fensterladen,
und verdeckt um so mehr die Gegenstände; und je mehr man
ihm die Neigung von oberwarts nach- der Strasse zu giebt,
desto mehr Tageslicht fallt in das Innere des Zimmers. Die
nöthige Neigung, um die Widerscheine abzuhalten, muss der
Künstler selbst bestimmen und sich so wenig Licht als möglich
dabei entziehen.
Um allen Unglücksfällen vorzubeugen, befestigt man das
Untertheil des Fensterladens mit zwei Nägeln oder runden
Zapfen, die in der Mauer angebracht sind. Diese Nagel müssen
in den Löchern, die man am unteren Ende der Seitenstücke
macht, ziemlich locker stecken, damit man vollständige Freiheit
hat, den Fensterladen nach Belieben vor- oder rückwärts zu
neigen.
Die Seitenstücke des Fensterladens verschliessen die Lücke,
die durch die angebrachte Neigung entstehen würde, und müssen
daher eine Breite haben, die zu der grössten Oeffnung, die man
dem Fensterladen zu geben veranlasst sein könnte, im Verhält-
niss steht.
Was die Höhe des Ganzen betrifft, so berechnet man diese
nach der grösseren oder geringeren Höhe der ausseren Gegen-
stände, deren Widerschein man fürchtet. Man kann sie auf drei
bis vier Fuss veranschlagen, nachher steht es in unserer Gewalt,
die Wirkung dieser Höhe abzuändern, indem man dem Fenster-
laden mehr oder weniger Neigung giebt. Das Ganze streicht
man mit Oelfarbe igiwendig schwarz, auswendig in einer belie-
bigen Farbe an, um das Holz zu oonserviren.
Der Vortheil dieser Einrichtung statt einer blossen Gardine
ist sehr gross, insofern ein solcher Fensterladen die Gegenstände,