Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Lection. 
Dreiundzwanzigste 
Die 
Werkstatt. 
mithin ist 
tet wird. 
GS 
keineswegs 
diejenige, 
wodurch 
sein 
Modell 
beleuch- 
Was man sorgfältig zu vermeiden hat, ist, einen Kopf auf 
einen schönen blauen Himmel als Grund abzusetzen, nichts ist 
unvortheilhafter, denn dieses schöne Blau zerstört nicht allein 
die Frische des Fleisches, sondern ein so klarer und heller Grund 
nöthigt überdies den Maler, seinen Gegenstand ganz als Silhouette 
abzusetzen, d. h., er muss die ganze Figur viel dunkler halten 
als den Grund, wenn er nicht in eine geschmacklose Blasse ver- 
fallen will. Uebrigens sind diese blauen Gründe" hart. und geben 
dem Ganzen einen Anschein von Fayence, der Niemandem gefällt. 
Solch ein Hintergrund schickt sich höchstens für farbige Men- 
schen, für einen Afrikaner oder für eine kupferfarbene Haut. 
Ich habe oben gesagt, dass man das Tageslicht, welches durch 
den niederen Theil des Fensters in einer Höhe bis ungefähr funi 
Fuss von dem Parquet oder Fussboden kommt, verhüllen muss. 
Dies geschieht vermittelst einer Gardine, die man auf beiden 
Seiten der Fensterbekleidung durch Ringe fest macht. Diese 
Gardine muss die Lichtstrahlen vollständig abhalten, damit sie 
aber auch nicht zu schneidend gegen den Glanz des Lichtes ab- 
steche, was die Augen des Modells ermüden würde, so muss man 
sie aus zwei Tüchern zusammensetzen, aus einem schwarzen und 
einem weissen. Beide Tücher nahe man an den Rändern zusam- 
men. Das schwarze verhindert die Durchsichtigkeit und muss 
auf die Seite der Glasfenster kommen und das weisse sieht man 
im Innern der Werkstatt. Dadurch erlangt man, dass diese Gar- 
dine, die nicht mehr durchsichtig ist, dennoch nach innen zu 
keine dunkle Farbe hat, weil man blos das weisse Futter sieht, 
das, ob es gleich im Schatten ist, dennoch Helligkeit genug behält 
und gegen das Tageslicht oben nicht grell abschneidet. Zu die- 
sem Zweck muss man die weisse Leinwand doppelt einen bis 
zwei Zoll über das Schwarz hinüberragen lassen, damit das obere 
Ende des Vorhanges eine halbe Durchsichtigkeit behält. 
Man kann auch das Tageslicht in der Art einschränken, dass 
es sehr hoch von oben auf das Modell fallt und dass doch der 
Maler das Licht des ganzen Fensters für sich behält, entweder 
aus dem Grunde, weil der Künstler diese Beleuchtung vorzieht,
	        
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