Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Rahmen 
Bemalte 
zu Hintergründen. 
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Landschaftliche oder grüne Gründe passen oft sehr gut zum 
Hintergrund iiireinen Kopf, allein man muss sie wenig ausführen, 
sie nebelig, unkenntlich und harmonisch malen, besonders aber 
um den Kopf herum alle Trockenheiten, bestimmte Formen und 
Winkel zu vermeiden suchen, mit einem Wort, alle kleinen Details, 
die auf Kosten des Hauptgegenstandes, der doch die Gestalt und 
zumal der Kopf ist, die Augen auf sich ziehen könnten. 
Diese verschiedenen Rahmen muss man verschieden hoch 
aufstellen, je nachdem es nöthig ist, indem man sie auf Gestelle 
mit einem Kreuz als Fuss stellt, wie die, worauf man Kleider 
reinigt und ausklopft. An der verticalen Seite bohrt man der 
Lange nach acht bis zwölf Löcher, und vermittelst eines höl- 
zernen oder eisernen Pflocks, den man nach Gutdünken anders 
stellt, hängt man diese Rahmen in beliebiger Höhe auf 1). Diese 
Rahmen müssen zusammen um das Modell eine Art von Halb- 
zirkel bilden, damit es von allen Seiten Reflexe erhalte, wenn 
man das Portrait ganz im Freien annimmt.  
Diese Art von Rahmen, die mit allen Arten von unbestimmten, 
in einander verschmolzenen Tönen mehr angestrichen, als gemalt 
sind, als waren es unkenntliche Wolken, die mit einigen Flecken 
und verschiedenen Schattirungen in Graublau, Grauroth, Grau- 
röthlich und Braunlich, und unten sogar gelblich und grünlich 
gefarbt sind, diese Rahmen, sage ich, leisten die besten Dienste 
für jeden Hintergrund, den man malen will, wenigstens für den 
allgemeinen Ton eines Grundes, es mag dies ein Himmel, ein 
Zimmer, ein Felsen, Gebüsch oder Architektur sein, weil man sie 
nach der mehr oder weniger schiefen Neigung gegen das Tages- 
licht, welches vom Fenster in die Werkstatt fallt, nach unserem 
Belieben dunkler und heller machen kann, und überdies hat man 
noch ein zweites Mittel, sie zu modificiren, indem man sie näher 
oder entfernter vom Modell aufstellt.  
Lairesse empfiehlt dies Mittel sehr, weil es gar nicht kost- 
Spielig ist und bei aller Einfachheit gute Dienste leisten kann, denn 
1) Man sehe die sechste Kupfertafel, Fig- P, wo man eine kleine Abbil- 
dung von einem dieser Gestelle sieht, die zum Aufhängen der Rahmen dienen. 
hlen bedient sich derselben auch, um daran ein Gemälde zu hängen, das man 
9011m, sowie auch Zeichnungen, Kupferstiche u. dg].
	        
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