Dreiundzwanzigste
Leetion.
Von der Wahl des
und von einigen
Tageslichtes in der Werkstatt des Malers
Mitteln, sich dasselbe zu yerschaffen
Die Werkstatt eines Malers muss gegen Norden liegen, welche
Lage jeder anderen vorzuziehen ist, um den häufigen Wechsel des
Sonnenlichts und des gewöhnlichen Tageslichts zu vermeiden, die
den Anblick und die Wirkung der Gegenstände, die man zur
Nachahmung vor Augen hat, ganz und gar verändern.
Einige Wolken, die vom Winde in der Luft fortgetrieben
werden und in unregelmassigen Zwischenräumen auf einander
folgen, sind hinreichend, um einen Künstler in seiner Arbeit zu
stören. In einer Werkstatt gegen Norden hat er diese Unbe-
quemlichkeit gar nicht zu befürchten, oder die Veränderungen
des Lichtes werden wenigstens darin viel weniger bemerklich sein,
da die Sonnenstrahlen, fast niemals eindringen.
Indessen kann man nicht vermeiden, dass nicht selbst wenige
weisse und leuchtende Wolken bisweilen die Art des Tageslichts
verändern sollten, ebenso, wie dies auch dunkle und schwarze
Wolken thun; allein dies lässt sich ertragen und weisses Gewölk
kann uns selbst bisweilen veranlassen, einen charakteristisch
stärkeren und besseren Eüect von Schatten und Licht aufzufassen.
L
1) Ich habe dies Werk für die Kunstfreunde und Anfänger unternommen,
ich muss mich also mit meinen Lesern auf Einzelnheiten einlassen, die für die
Künstler vom_Fach überflüssig, für Personen, die sich nicht mit der Malerei
beschäftigen, langweilig, für den Schüler aber unerlässlich sind, der dißSe bei-
Sillllmen in jedem anderen Buche und in einer passenden Ordnung aufgestellt
vergebens suchen würde.
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