330
Zwanzigste
Lection.
Kleidung.
um dunkles Grün oder Vert-Dragon hervorzubringen, indem
es mit dunklen oder hellen Ockerarten, je nach dem Fall,
mischt.
man
ver-
Mischung,
11111
dunkelblaues Tuch bei
nachzuahmen.
der Untermalung
Man
mische
dem
schönen Berlinerblau ein
Drittel
dunklen
Lack von Nr. 12, setze den zwanzigsten Theil rothem Ocker hinzu
und ungefähr eben so viel Weinrebenschwarz oder gebranntes
Berlinerblau. Zu den zwei hellsten Tönen mische man Weiss;
der weniger helle dient zur Localfarbe und der hellste zu den
höchsten Lichtern. Wie viel Weiss erforderlich ist, um den Stoff
des Tuches nachzuahmen, muss man selbst beurtheilen.
Aus der ersten Mischung, wovon man einen Theil zurück-
behalten hat, ehe das geringste Weiss hinzugesetzt ist, mache man
zwei Töne, und statt des Weiss setze man Schwarz zu, indem
man einen Ton viel dunkler macht als den anderen, für die
stärksten
Tiefen
den
Schatten.
Mit diesen vier Tönen (die man in genügender Menge für
das Verhaltniss der Flache, die man damit bedecken will, haben
muss) kann man die ganze Draperie anlegen, nur dass sie nicht
ausreichend für Alles, was gemacht werden soll, variirt waren;
diese Mitteltöne macht man dann mit dem Pinsel für alle mög-
lichen Fälle, nimmt sich aber dabei in Acht, die Localfarbe und
Lichter durch die mit Schwarz vermischten Töne zu trüben, und
eben so wenig in die breiten Schatten Töne, die mit Weiss ge-
brochen sind, zu mischen.
Die angegebene Mischung kann auifallend erscheinen, in so-
fern man zu Dunkelblau viel Lack und sogar rothen Ocker ge-
brauchen soll. Indessen ist es schlechterdings nothwendig, um
die allzu grosse Lebhaftigkeit und Schärfe des reinen Blau zu
mildern, wenn man nur Weiss oder Schwarz dazu gemischt hätte.
Ein dergleichen blauer Ton würde die Farbe des Tuchs nicht
nachahmen, er würde dem blauen Glase oder Wachstuch ähnlicher
sein, als wollenem Zeuge.
Diese Mischung, ohne Rücksicht auf ihren Localton, ist zweck-
massig, um die Leinwand damit zu decken, weil das Berlinerblau