Hände,
Arme, Brust;
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etc.
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wohl
Männer
als
Frauen.
Kann
man
schöne
Hände
und
eine
schöne Brust malen, so wird es nicht
res zu machen, und wenigstens wird
können, um die Form zu veredeln.
schwer fallen, etwas Ande-
man leicht etwas ergänzen
Bei allen diesen Parthieen ist die Behandlung der Farbe die
nämliche, wie bei dem Kopfe; sie verlangt blos mehr Dreistig-
keit in der Ausführung und überhaupt einen noch gesättigteren
Auftrag, jedoch ohne Uebertreibung. Die Palette, welche man
für alle Parthieen ausserhalb des Kopfes anstellt, muss im Allge-
meinen viel einfacher, aber in grösserer Masse sein; man braucht
keine so grosse Abwechselung von Tönen, und übrigens kann
man sie sich mit dem Pinsel in allen möglichen Fällen ver-
schaffen. Die Dicke der Pinsel muss man nach dem Umfang
der grossen Parthieen wählen, die man zu decken hat, und es ist
besser, die Grösse zu übertreiben, als sie zu klein zu gebrauchen,
denn die Farbe muss in Masse und dick aufgetragen werden.
Um nichts zu vergessen, so empfehle ich den Anfängern,
Arme, Brust, Hände etc. mit dem Fleischton des Kopfes zu
malen, will sagen, beider Localton muss in Harmonie sein. Denn
wenn man Arme, Brust etc., eines blonden, weissen und zarten
Frauenzimmers zu dem Kopf einer Brünette malen, oder das
Gegentheil thun wollte, so würde eine solche Missstimmung, oder
vielmehr die Unmöglichkeit einer solchen Vereinigung, selbst dem
ungeübtesten Auge einleuchten. Wir haben schon gesagt, dass
man bei Portraits, besonders weiblichen, allzu dürre und magere,
zu dicke und zu starke Formen zu vermeiden hat, und ebenso
alle besonders auffallenden Mängel. Es hindert dieses nicht, die
Art der Gestaltung einer Person bis auf einen gewissen Punkt
Zll charakterisiren, allein anstatt sie zu übertreiben, oder diese
Mängel sclavisch zu copiren, muss man sie mässigen und ein
wenig verbergen. Zu grosse Genauigkeit in diesem Punkt würde
Sowohl dem Beschauer, als dem Modell missfallen. Die Augen,
die Nägel, den Zwischenraum der Finger deute man nicht hart
und trockenlan, denn diese Art Harten sind gerade in den Ver-
suchen der Anfänger gewöhnlich. Den Zwischenraum der Brüste
markire man nur durch sehr zarte Schatten oder Halbtöne; nichts
ist unäraciöser, als solche schmale und zusammengedrängte Brüste,