der
Einthei 11m g
Arbeit.
289
S0 viel als möglich muss man sich einrichten, um einen Kopf
in einem Tage zu vollenden, besonders im Sommer. Die Ver-
bindung der Töne würde unmöglich sein, wenn man bis auf den
folgenden Tag warten wollte; die Farbe würde alsdann zu zähe
sein. Indessen da die Sache, besonders für den Anfänger, schwer
und das lange anhaltende Sitzen dem Modell beschwerlich ist, so
kann man auf folgende Art verfahren.
Wenn die Jahreszeit kühl und feucht ist, so kann man den
folgenden 'l'ag bei guter Zeit die Arbeit wieder vornehmen, allein
es ist in diesem Fall anzurathen, das Gemälde an einen dunklen
und kühlen Ort zu stellen, wie in einen Keller, und zwar so, dass
es keinen Schaden leidet und "nicht aufgehängt ist, so dass es sich
um sich selbst hin und her drehen kann, vgeil, wenn die Luft es
beständig berührt, das Trocknen dadurch sehr befördert wird.
Man kann auch das Bild, aber nur auf den vier Ecken, über ein
grosses Gefass mit Wasser legen, indem die leichte Ausdünstung
dieses Wassers es frisch erhalt und man nichts von Staub zu
fürchten
hat.
Allein
IIIIISS-
dies
einem
dunklen
und verschlosse-
nen. Keller geschehen.
Bei dieser Vorsicht kann man den folgenden Tag ohne Un-
bequemlichkeit seine Arbeit während der fünf oder sechs kalten
Monate des Jahres wieder anfangen; aber dennoch muss man
nur die Parthieen des Gesichts vornehmen, die man gewiss zu
beendigen und zu verbinden gedenkt, denn diese Arbeit erfordert,
dass die Farbenmasse noch frisch genug ist.
Man darf niemals in der Mitte einer grossen Parthie aufhören,
z. B. in einer unverkürzten Wange, besonders im Licht etc, sondern
man muss aufhören an den Schläfen, über die Höhe der Augen-
braunen fort, bis an die Nasenwurzel. Die Farbenmasse selbst
verdünne l) man an den Grenzen; an welchen man den folgenden
1) Ich nenne eine Farbe verdünnen, sehr wenig davon auftragen und
blos gegen die Parthieen hin verreibtrn, die man den folgenden Tag wieder
vornehmen will. Man thnt wohl, wenn man unter die Farbe, die man ausein-
ander dehnen will, ein wenig Oel hinzusetzt, damit sie nicht zu geschwind
trockne. Allein dieser Zusatz von Oel, den man mit der Spitze des Pinsels
nimmt, muss kaum merklich sein, damit der Ton nicht davon nachdunkeln kann.
Uebrigens ist es bekannt, je weniger stark und dick die Farbe aufgetragen ist, be--
SOIIÖGYS wenn Weiss unter der Mischung ist, desto weniger schnell trocknet sie.
B1: u v icr, Uelmulerei. 1A. Anti. 19