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Achtznhntl
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TIebermzlJung.
sie die Verschiedenheiten zwischen einigen Verfahrungsarten bei
der Untermalung, und denen, welche man bei der Vollendung der
Untermalung an ihre Stelle setzt, Wohl von einander zu unter-
scheiden verstehen; sie haben mehr Bezug auf den Gebrauch
gewisser Farben, als auf die Manier, mit welcher man die Masse
selbst und die Abtönung des (lolorits überhaupt behandeln muss.
Indess muss ich sagen, dass, wenn ich nicht die Absicht gehabt
hätte, durch die einzelnen Erklärungen bei den Untermalungen
zweien Zwecken zugleich zu genügen, ich mich über die Feinheit und
den Reichthum des Colorits nicht so sehr verbreitet haben würde;
denn beieiner blossen Untermalung ist so viel Mühe nicht noth-
wendig; es ist sogar besser und für das Gelingen des Werkes
weit vortheilhafter, gewisse Töne einer Untermalung nicht so zu
malen, dass sie der Wahrheit des Originaltons vollkommen gleich
zu sein scheinen, sondern damit sie in der Folge durch die in
halber Durchsichtigkeit darüber gelegten Töne es werden sollen,
die man bei der Uebermalung auf die Untermalungf trägt. So
sehe man z. B. in dieser Lection S. 244 u. f. die Vortheile nach,
die man aus der Untermalung ziehen kann, das heisst, die vor-
bereitenden Töne einer Untermalung, um dadurch in der Folge,
indem man sie mit anderen gemischten 'I'önen leicht wieder über-
geht, die geheimnissvollsten und feinsten Töne zu erhalten, und
zugleich die wahresten bläulichen, violetten, oder die leichten grau-
grünlichen röthlichen Halbtöne etc., obgleich die verschiedenen
Mischungen oder Töne, die man in der That anwendet, um diese
Wirkungenhervorzubringen, weder auf der Palette, noch durch
sich selbst den Ton haben, der durch das Uebertragen und durch
diese halbe Durchsichtigkeit erst entsteht.
Eben so schätzbare Vortheile hat man bei den Schatten,
wenn man sie bei der Untermalung in einem warmen, leichten
und durchsichtigen Ton gemischt hat, und man sie in der Folge
mit gebrochenem grünlichen Braun übergeht", je nach dem Fall
und der gehörigen Abstufung der Stärke. Dadurch vermeidet
man zu körperlich und mehlig 1) zu werden.
1) Siehe S. 246, wo von diesen undurchsichtigen und mehligeu
Rede ist, und wie man sie bei der Arbeit zu vermeiden hat.
'J'önen die