die
man
Wie
Auä
malen muss.
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und erinnere sich an das, was über diesen letzteren Theil bereits
erwähnt worden ist 1).
Ich habe anderwärts gesagt, dass die Stirn und ein Theil
der Nase gemeiniglich der Sitz ist, auf welchem sich die höch-
sten Lichter beünden, und dieses ündet allezeit Statt, wenn man
einen Kopf in gerader und aufrechter Stellung malt, sowie man
ihn gewöhnlich tragt. Ich will nicht unterlassen, eine Bemer-
kung zu machen, die sich in dieser Hinsicht Obigem anschliesst.
Alte Personen und von sanguinischem Temperament haben öfters
rothviolettliche Nasen, mithin ist ihre Nase weniger weiss und
nicht so hell, als die benachbarten Theile. Allein dessenunge-
achtet ist sie beleuchtet, so dass sie, ohne Rücksicht auf ihre L0-
calfarbe, dennoch eine oder zwei lebhaft brillante Stellen hat, die
sich fast immer am Ende der Nase, auf dem Rücken derselben,
wenn es eine Adlernase ist, befinden, zuweilen auch zwischen der
Stirn, wo die Nase anfangt, wenn man diese Parthie dunkel ge-
macht hatß). In diesen Fallen muss man malen, was man sieht,
aber nichts übertreiben, weder in der Form noch in dem röth-
lichen Ton, sonst verfällt man in Carricatur. Vlan muss im Ge-
gentheil diese Art Fehler, besonders in weiblichen Portraits, ver-
meiden. Kein Mensch wird es übel nehmen, wenn man sich
nur nicht zu sehr von der Wahrheit entfernt, sondern auf eine
milde Weise.
Ebenso verhält es sich mit allen Fehlern von Personen, de-
ren Portraits man zu machen hat, wovon es einige giebt, die man
ganz vermeiden muss, wenn sie blo-s vorübergehend sind, oder "zur
Aehnlichkeit nichts beitragen. Dergleichen sind rothe Flecke und
1) Man sehe S. 204, wie man das Weisse in den Augen zu behandeln hat.
2) Es ist nicht unnütz, hier zu bemerken, dass die stärksten Jiehten Stellen
Sich nicht immer auf den erhabenen und hervorspringenden Theilen befinden. Sie
sind öfters i-n einigen Vertiefungen sehr bemerkbar, wenn das volle Licht hin-
einfällt: so ist dies oft der Fall nahe bei den Thiränenwinkeln, und selbst tiefer
zwischen der Nase und dem Anfang der Wangen, in den Vertiefungen der
Hände und zwischen der Sonderung der Finger, 5053m ein Stßrkeß Lißht Zwi"
sehen ihnen eindringen kann. Es geschieht dieses auch oft bei gehöhlten Fal-
ten der Gewänder, oder bei jedem anderen Gegenstande, welcher die Gestalt
eines Hohlziegels hat etc.