Abschaben.
der LYntermalung.
Walschen
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wenn man
würde sich
wollte , so
das Uebel
Erhöhüngerl der Farbe übermalerl
die neue Farbe hier anhäufen und
diese
immer
vermehren.
Haben sich Unreinlichkeiten auf die Farbe gesetzt, so nimmt
man sie mit dem Messer ab mit aller Aufmerksamkeit und Be-
"hutsamkeit. Es ist sehr wichtig, dass auf der Untermalung gar
keine Unsauberkeit und fremde Körper zurückbleiben, denn sie
würden als sehr starke Erhöhungen sichtbar sein, wenn das Ge-
mälde beendigt und mit Firniss überzogen ist. Nach diesen Ar-
beiten nehme man einen grossen weichen Schwamm, in welchem
keine harten Körper sich befinden, und wasche mit vielem Wasser
die Untermalung, immer hin und her. Kann man das Gemälde
unter einen Wasserhahn stellen, so ist es "noch besser, jedoch
halte man den Rahmen ein wenig schief, damit das Wasser frei
ablaufen kann, und die Rückseite des Gemäldes nicht nass wird.
J e _mehr man das Gemälde mit dem nassen Schwamm abgewaschen
hat, desto leichter lasst sich wieder darüber malen, die Farbe
haftet leicht darauf , und man erfahrt nicht die Unannehmlichkeit,
dass sie unter dem Pinsel wegrutscht, indem sie auf der Leinwand
weggleitet, ohne darauf zu fassen; wie dies geschieht, wenn man
sie nicht wascht, um ihr die Fettigkeit zu nehmen" l). Man be-
diene sicli blos reinen, frischen, fliessenden Wassers, das auf der
Leinwand keinen Satz zuriicklasst, und wenn man dergleichen
nicht hat, so muss es iiltrirt werden. Wenn man das Gemälde
acht oder zehn Minuten lang gut mit dem Schwamm gereinigt,
S0 nehme man das überflüssige" Wasser mit eben diesem Schwamm,
nachdem man ihn vorher gut ausgedrückt hat, ab. Man bediene
Sich keiner Leinwand, um damit das Gemälde vollständig abzu-
trocknen, denn es bleibt eine Menge feiner unmerkbarer Fasern
zurück, die bei dem Auftrag der Farbe hinderlich sein und diese
verändern würden. Man setze hierauf das Gemälde an die freie
1) Obgleich das Wasser überall haften sollte, ohne sich stellenweise ab-
Zusondern", wenn man ein ganz trocknes Gemälde wäscht, so muss ich doch
bemerken, dass da, wo fettes Oel gewesen ist, das Wasser nicht haftet; allein
überall muss sich das Wasser Ohne Mühe verbreiten und die Wirkung eines
sehönen Firuisses so lange hervorbringen, als es nicht verdunstet ist, sonst ist
dle Farbe noch nicht trocken genug.