Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

XX 
Inhalts- 
Verzneichniss. 
Für Arme, Hände, Schultern, Brust etc. müssen viele Studien gemacht 
werden, zuerst nach der Antike und Gipsabgüssen, dann nach dem 
Leben, mit guter Auswahl der Modelle, um dem Gedächtniss schöne 
Formeneinzuprägen              .  
Arme, Schultern etc. dürfen in nicht zu abweichenden Localtönen gegen 
den Kopf gemalt werden, ausser wenn sie bei der Person gerade 
schöner als Kopf und Hals sind. Sind sie aber in Form und Farbe 
unvortheilhaft, so muss man vermeiden, sie sklavisch nachzuahmen  
Einige Dinge, wie die Nägel, die Contoure der Augen, die Nasenlöcher, 
die Trennung der Finger etc., dürfen niemals zu hart und trocken ge- 
macht werden; dies macht eine schlechte Wirkung; mildert man solche 
"Härten, so wird die Arbeit zu gleicher Zeit anmuthiger, wahrer und 
 
Sind die Mängel solcher Parthieen bei unserem Modell zu auffallend, so 
muss man nach einem anderen Modell von ähnlicher Natur, aber 
besserer Form dieselben ausführen .             
Gewichtige Gründe, warum die Aufforderung: nicht zu schmeicheln, wenn 
sie auch aufrichtig gemeint ist, nicht zu streng und einseitig bei einem 
Portraitzubäolgenist                 .v 
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Lection 
XIX. 
Von den Lasuren und Retouchen         .  .     
Wie und mit welchen Farben dieselben gemacht werden       
Wie man eine Lasur, mit der man nicht zufrieden ist, fortnimmt    
Oder dieselbe in anderer Weise ändert  .            
Jedoch darf man dies Nachhelfen mit Lasuren, wegen des dabei ge- 
brauchten Troekenöls, nicht übertreiben            
Mit deckenden Farben, Weiss, Neapelgelb etc. kann man nicht lasiren, 
einzelne Fälle, wo Rauch, Nebel etc. dargestellt werden soll, aus- 
 
Ist eine Parthie zu dunkel in der Untermalung, so kann sie nicht lasizt, 
sondern muss nun übermalt werden, aber dünn          
Immer muss mit einem dunkleren Tone über einen helleren lasirt werden 
Verzeichniss der, ihrer Durchsichtigkeit wegen, zu Lasuren und Retouchen 
anwendbarsten Farben                   
Von den Retouchen. Was eine Retouche ist            
Zu was eine solche Retouche gebraucht werden kann        
Der Vortheil, dass durch die Retouche zugleich die Untermalung erst 
wieder recht und gut zu sehen ist              
Zu Retouehen gebraucht man weniger Trockenöl als zu Lasuren, da die 
Farben denkender sind und also.leichter trocknen         
Ein zu dicker Auftrag der Farben bringt keine gute Wirkung hervor. Das 
Licht muss allerdings dick aufgetragen werden, jedoch nicht zu viel in 
die Farbe hineingemalt und dieselbe gequält werden        
Schatten müssen dünn und gleichmassig, Halbtöne und Reflexe dicker, 
Lichter stark im Farbenauftrag gemalt werden. Die vernünftigen 
 
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