der
Flaum
Der
Haut.
Die
Reflexe.
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sonen mit braunen Haaren, deren Flaum der Ilaiuä blond ist.
Daher ist die Farbe der Haare nicht allezeit eine sichere Regel,
woraus man die Töne des Flaums erkennen kann. Hierauf muss
der Künstler" aufmerksam sein, besonders wenn er ein Portrait-
maler ist.
Es giebt Personen, die gar keinen Flaum haben, daher ist
ihr Colorit hart und schneidend, wie an einem Apfel. Dies ist
der Fall bei Personen von reiferem Alter, von vierzig bis fünfzig
Jahren. Sie haben bisweilen noch eine ziemlich schöne Fleisch-
besonders
W811i]
Cf
ein
Portrait-
farbe, allein es fehlt ihr die Blüthe,
fügt, von dem ich geredet habe.
jener
Welche
Flaum
hinzu-
Von
den
verschiedenen Färbungen, welche die
bei Fleisch annehmen.
Reflexe"
Die Reflexe im eigentlichen Sinne sind blos in den Schatten l)
sichtbar, und sind eben demselben Gesetz der Beleuchtung unter-
worfen, das heisst, sie erhalten ihr Colorit von der Localfarlae
der Gegenstände, die ihr Licht auf sie zurückwerfen, und über-
dies noch von der allgemeinen Luftmasse, von welcher der re-
flectirte Gegenstand eingehüllt und umgeben wird.
Die Reflexe können daher im Ton und Licht fast bis in's
Unendliche abwechseln, nach Massgabe der Fälle und Gegen-
stände, wodurch sie verursacht werden. Da sie aber allezeit von
einer mehr abgedämpften Färbung sind, als die wirklichen Lich-
ter der Gegenstände, die direct vom Licht beleuchtet werden,
so hindert uns nichts sie anzugeben, erst nachdem man die all-
gemeine Schattenmasse angelegt hat (ausser wenn ein sehr
Starker und grosser Reflex dargestellt werden soll, wobei ge-
1) Ich sage, die Reflexe sind blos in den Schatten bemerkbar, weil ein er-
borgtes Licht allezeit viel schwächer ist, als das unmittelbare Tageslicht. Da-
her kann ein fremder Körper (er sei denn polirt wie ein Spiegel) keinen Re-
flex auf einen Gegenstand zurückwerfen, der viel heller beleuchtet ist, als er
selbst. Jedoch muss man die Fälle ausnehmen, in welchen ein rosenfarbener,
blauer Stoß" u. s. w. zwischen das Licht und die Person gestellt ist, wie Z. B.
ein Regenschirm, ein Schleier u. dgl; und selbst in dem letzteren F alle erhält
die Person blos das Licht durch den Stoff hindurch, und nicht geradezu vom
Himmel.