Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Berichtigung des Umrisses mit dem Pinsel. 
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Aehnlichkeit bei Köpfen. Man kann hiergegen einwenden, dass 
sie sich ergänzen lassen; dieses ist wahr, geschieht aber selten 
mit dem nämlichen Erfolg. In den. ersten Uinrissen eines Werks 
ist fast allezeit ein gewisser Zug von Begeisterung, den man öfters 
mit Bedauern verschwinden sieht. Uebrigens trägt die Arbeit 
des Durchzeichnens, 0b sie gleich geschwind genug geschieht, zur 
Vermehrung der Arbeit bei, und man kann die Zeit besserzum 
Malen verwenden. Ich ermahne daher die Anfänger, sich des 
Kalkirens nach und nach zu entwöhnen, Sicherheit für ihre ersten 
Striche sich anzueignen und sie unmittelbar auf die Leinwand 
zu machen.  
Berichtigung 
des 
Umrisses mit" 
Staffelei. 
dem 
Pinsel 
der 
auf 
Das ist nun ein Augenblick, wo der Anfänger etwas verlegen 
ist, indem er zum ersten Mal an der Staifelei arbeitet, wenn er 
sich nicht schon vorher geübt hat, an derselben zu zeichnen, und 
sich des Malstocks als Stütze zu bedienen, wozu ich anderswo 
gerathen habe. Aber, nur llluth, man wird bald mit dieser neuen 
Stellung der Hand und des ganzen Körpers bekannt werden: eine 
Stellung, die der Gesundheit des Schülers weit angemessener ist, 
und bei welcher er noch den Vortheil hat, seine ganze Arbeit 
besser übersehen und beurtheilen zu können.  . 
Die Staffelei muss nur wenig nach hinten geneigt und so 
senkrecht als möglich, jedoch ohne die Sicherheit zu gefährden, 
aufgestellt werden.   
Der Anfänger kommt auch in Verlegenheit durch die Dinge, 
die er zu gleicher Zeit in den Händen halten muss, Palette, Pinsel 
und Malstock in der linken Hand, und den Pinsel, den er nun 
thatsachlich gebrauchen soll, in der rechten. Allein, ich wieder- 
hole es, diese Verlegenheit wird blos einige Tage dauern, nachher 
denkt er nicht mehr daran. Das Schwerste für ihn wird die 
Wahl der Töne und die Führung seines Pinsels bei dem Auftra- 
gen der Farbe sein. 
Man nehme also Palette, Pinsel und lNl-alstock, und mit 
einem röthlich-braunen Ton, ohne Vermischung mit Weiss, und 
einem hinlänglich langen und ziemlich feinen und spitzen, nicht
	        
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