Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Sechszehnte 
Lection. 
Aufsetzen der Palette. 
Das 
(wovon man das Meiste braucht) 12 Theile nehmen, während man 
bei dem Zinnober an einem Theile genug hat.  
Wenn aber ein Kopf in natürlicher Grösse gemalt werden 
soll, so nehme man die Farbentheile wohl vier Mal so gross; 
denn es ist wesentlich, dass es niemals an Farbe fehlt, man muss 
aber auch nicht z_uviel zurechtmachen, weil dann zuviel verloren 
geht. Durch die Erfahrung einiger Tage lernt man bald, was 
man in dieser Hinsieht zu thun hat. _ 
In 
die 
Mitte 
der 
Glastafel 
setze 
man Z 
Weiss 
12 
Theile ; 
auf eine 
der 
Seiten 
der 
Glastafel : 
Neapelgelb Nr. 3 (anstatt des Weiss 
für die Schattenfarben)  .   2 „ 
gelben Ocker Nr. 4  .  . . . . 8 „ 
dunklen Ocker Nr. 5  .  .   4 „  
hellrothen Ocker Nr. 7 . . .   5  „ 
rothbraunen Ocker oder dunkel Braun- 
roth Nr. 8  .   . . .   3 „ 
Zinnober Nr. 9  .t   . . .  1 Theil, 
Korkschwarz Nr. 31 . .  . . . 4 Theile, 
Englisch Berlinerblau Nr. 17 .   2 „ 
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Dieses sind die reinen Farben, mit welchen man die Töne 
auf der Glastafel mischt, und die man nachher auf der hölzernen 
Palette ordnet, wie auf der siebenten Kupfertafel gezeigt ist, 
indem man sie obensehr nahe am Rande aufstellt. Man behalte 
also soviel freien Platz als möglich, um die Töne schon auf der 
Palette, ehe man auf dem Gemälde selbst arbeitet, zu modificiren 
und zu probiren 1).  
 Jeder Theil ist so gross angenommen, als ein Kirschkern; 
wenn man aber seine Töne aufstellt, so muss man geschickt zu 
Werke gehen, damit jedes kleine Häuflein Farbe auf der Palette 
erhaben bleibe, wie eine, kleine Kugel. Eine Farbe, die so auf- 
gesetzt ist, erhiilt sich längere Zeit" frisch, dagegen wenn man 
1) Man sehe 
Kupfertafel VII. 
die 
Form 
der 
Palette 
und 
die 
Anordnung 
der 
Töne 
auf
	        
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