168
Sechszehnte
Lection.
Aufsetzen der Palette.
Das
(wovon man das Meiste braucht) 12 Theile nehmen, während man
bei dem Zinnober an einem Theile genug hat.
Wenn aber ein Kopf in natürlicher Grösse gemalt werden
soll, so nehme man die Farbentheile wohl vier Mal so gross;
denn es ist wesentlich, dass es niemals an Farbe fehlt, man muss
aber auch nicht z_uviel zurechtmachen, weil dann zuviel verloren
geht. Durch die Erfahrung einiger Tage lernt man bald, was
man in dieser Hinsieht zu thun hat. _
In
die
Mitte
der
Glastafel
setze
man Z
Weiss
12
Theile ;
auf eine
der
Seiten
der
Glastafel :
Neapelgelb Nr. 3 (anstatt des Weiss
für die Schattenfarben) . 2 „
gelben Ocker Nr. 4 . . . . . 8 „
dunklen Ocker Nr. 5 . . 4 „
hellrothen Ocker Nr. 7 . . . 5 „
rothbraunen Ocker oder dunkel Braun-
roth Nr. 8 . . . . 3 „
Zinnober Nr. 9 .t . . . 1 Theil,
Korkschwarz Nr. 31 . . . . . 4 Theile,
Englisch Berlinerblau Nr. 17 . 2 „
77
77
77
77
Dieses sind die reinen Farben, mit welchen man die Töne
auf der Glastafel mischt, und die man nachher auf der hölzernen
Palette ordnet, wie auf der siebenten Kupfertafel gezeigt ist,
indem man sie obensehr nahe am Rande aufstellt. Man behalte
also soviel freien Platz als möglich, um die Töne schon auf der
Palette, ehe man auf dem Gemälde selbst arbeitet, zu modificiren
und zu probiren 1).
Jeder Theil ist so gross angenommen, als ein Kirschkern;
wenn man aber seine Töne aufstellt, so muss man geschickt zu
Werke gehen, damit jedes kleine Häuflein Farbe auf der Palette
erhaben bleibe, wie eine, kleine Kugel. Eine Farbe, die so auf-
gesetzt ist, erhiilt sich längere Zeit" frisch, dagegen wenn man
1) Man sehe
Kupfertafel VII.
die
Form
der
Palette
und
die
Anordnung
der
Töne
auf