Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

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Lection. 
Vierzehnte 
Korkschwarz zu bereiten. 
weil der Kork seiner Natur nach im Feuer mehr an Masse ver- 
liert, als irgend eine andere Substanz; daher man darauf sehen 
muss, dass so wenig leerer Raum als möglich entsteht, weil sonst 
zu besorgen ist, dass die Farbe sich nur theilweise brennt und 
durch Vermischung mit Asche verändert wird. Uebrigens beob- 
achte man das Namliche, was in der zwölften Lection S. 156 und 
weiterhin empfohlen ist.   
Um Korkschwarz zu bereiten, begnügen sich viele Maler, den 
Kork blos an offenem Feuer oder an der Flamme einer Kerze 
zu brennen; ich kann aber aus meiner und meiner Freunde Er- 
fahrung versichern, dass das auf diese Art zubereitete Schwarz 
nichts taugt und nicht haltbar ist. Es verliert nicht nur seinen 
schönen feinen bläulichen Ton, sondern es verdunstet und ver- 
schwindet mit der Zeit, wegen der Asche, die damit vermengt 
ist, oder aus anderen, mir nicht bekannten Ursachen. Das Kork- 
schwarz ist so äusserst brauchbar für alle zart grauen und an- 
deren Mischungen des Himmels, des Leinenzeugs, der Fleisch- 
töne, dass es wohl der Mühe werth ist, alle die Mühe und Vor- 
sicht anzuwenden, die ich angegeben habe. Uebrigens ist es so 
leicht, dass man es bei dem Anmachen und Reiben zuvor durch 
einige Tropfen Weingeist muss zusammensinken lassen, sowie das 
Papierschwarz (siehe diesen Artikel S. 158). 
Funfzehnte 
Lection. 
Verfahren , 
das 
Prcussisch 
Schwarz 
illlS 
Berlinerblau 
Zll 
machen. 
Man nehme gutes Berlinerblau, aber nicht aus englischer 
Fabrik. Man zerbreche dies Blau in Stücken von der Grösse 
eines kleinen Kirschkerns, fülle damit die eiserne Büchse, ohne 
dass zu kleine Stückchen und noch weniger Blau als Pulver da-i 
bei ist, denn anstatt Schwarz von einem reinen sammetartigen 
Ton zu erhalten, wird es dann bräunlich wie Russ werden. Man
	        
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