Asphalt aufzulösen.
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Asphalt und giesse gut rectificirten Terpentin darüber, so dass
das Pulver ganz damit bedeckt ist, setze den Topf an mässiges
Feuer und rühre beständig mit einem kleinen Stock oder Pfei-
fenstiel darin, aber leise und vorsichtig, damit kein Tropfen
von der Essenz aus dem Topf kommen, sich entzünden und so
der Topf selbst nicht Feuer fangen kann, was für den, der diese
Operation verrichtet, leicht gefährlich werden könnte, dann wird
der Asphalt sehr bald ganz geschmolzen sein. Nun setze man
den Topf weit vom Feuer, ersetze die Flüssigkeit, welche ver-
dunstet ist, durch eine hinlängliche Quantität von gewöhnlichem
Trockenfirniss, während der Asphalt noch heiss und in völliger Auf-
lösung ist, rühre die Mischung beständig, Während man Trocken-
firniss hinzuthut, aber nur so viel davon, als nöthig ist, um den
Asphalt in Blasen bringen zu können.
Wollte man den aufgelösten Asphalt zu sehr erkalten lassen,
ehe man den Trockenfirniss hinzusetzt, so würde er sich in kleine
Körner zersetzen, und die ganze Operation wäre fehlgeschlagen;
eben dieses würde erfolgen, wenn man zu viel oder zu wenig
Trockenöl hinzusetzt. Bei hinlänglicher Sorgfalt in dieser Hin-
sicht wird es so schwer nicht sein, wenn man wohl Acht hat, was
man thut, und aufmerksam ist, welche Consistenz die Materie
angenommen hat, indem man sie mit dem Pfeifenstiel umrührt.
Um mehrerer Sicherheit willen wird man wohl thun, wenn man
den Trockenfirniss zuvor etwas lauwarm werden lässt.
Wenn diese Farbe einmal in der Blase ist, so hält sie sich
lange Zeit, ein Jahr und darüber; später aber wird sie zu zähe,
als dass man sie leicht auftragen könnte. In diesem Fall und
zwar in dem Augenblick, wo man sie gebrauchen will, kann man
sie mit etwas Lavendelöl anfeuchten, alsdann ist sie sehr leicht-
flüssig, allein diese Essenzen machen, dass die Farben ein wenig
nachdunkeln. (Man sehe S. 48 und folgende, über die Eigen-
schaften und Mängel des Asphalts.)