Achte
Leßtion.
Mittel,
und
das Mohnöl zu bleichen, es fast so klar wie Wasser,
dadurch trocknender, aber auch zäher Vzu machen 1).
Man bedient sich desselben beim Retouchiren mit Erfolg. Man
nehme eine oder mehrere weisse Glasfiaschen nach Verhaltniss
der Quantität des Oels, das man bleichen will; es muss aber weisses
Glas sein, um die Fortschritte der Operation durch das Glas
deutlich zu erkennen. Man giesse einen Theil Mohnöl, so frisch
als man es bekommen kann, in die Flaschen; alter als zwei,
höchstens vier Monate darf es nicht sein. Ueber dieses Oel giesse
man zwei Theile reines und iiltrirtes Wasser. Man berechne das
Verhaltniss des Oels und Wassers dergestalt, dass einige Zoll
darüber leer bleiben, damit man die Mischung von Zeit zu Zeit
umschütteln kann. Diese Flüssigkeit rüttele und schüttele man
so stark wie möglich, so wie man eine Flasche ausspült, setze
aber während des Schüttelns einen Pfropf auf. Nachher nehme
man den Pfropf wieder ab und lasse sie ruhig stehen, mache
jedoch eine Art von Decke darüber von starkem Papier, das mit
Stecknadeln stark durchlöchert ist, und setze die Flasche der
Luft, dem Tageslicht und besonders der Sonne aus, Alle zwei
oder drei Stunden wird die Mischung einmal geschüttelt, beson-
ders in den ersten sechs oder acht Tagen. Das Oel schwimmt
und nicht warm
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1) Viele Maler brauchen auch Nussöl, wenn es frisch, hell
gepresst ist. Es ist sehr gut und trocknet auch gut.
Bnnvier, Oclmnlerei. 4. Auh.