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Siebente
Lection.
Herstellung
des
ITltramarins.
denden Niederschläge der verschiedenen Bestandtheile des Lapis
Lazuli erblicken, die sich nach dem Mass ihrer specilischen Schwere
getrennt haben, wie Kalk, Talk etc., das blaue Ultramarin befindet
sich in der Mitte dieser Niederschläge. Nun giesst man das über-
iiüssige Wasser ab, braucht dann die Spritze, darauf den Heber,
wie dies S. 137 beschrieben ist, und trocknet die übriggebliebene
Feuchtigkeit (immer im Glase selbst) auf dem Ofen, in heisser
Asche oder im Sonnenschein vollständig auf.
In diesem Zustande nimmt man mit aller Vorsicht den gan-
zen durch das Gummi arabicum in allen seinen Theilchen leicht
verbundenen, gleichsam geformten und gegossenen Niederschlag
aus dem Glase und trennt mit einem dünnen und scharfen Messer
über Papier oder einer Schüssel genau das Ultramarin von dem
Uebrigen, das man fortwirft.
Das Ultramarin muss pulverisirt und noch einmal gebrannt
werden, um alles etwa noch vorhandene Fett daraus zu entfernen
(s. oben S. 138), und nun ist es fertig und kann gebraucht wer-
den. Ich selbst habe keinen Versuch der Art gemacht, kann
mich aber auf die Erfahrung meines Freundes verlassen und em-
pfehle meinen Lesern dieses Verfahren, das so viel weniger Noth
und Mühe macht, als die anderen, zur Benutzung.
Es folgen hierbei die gewöhnlichen Preise von den verschie-
denen Sorten des Ultramarins, welches man aus Rom bezieht,
wo es überhaupt nicht so theuer ist, als anderwärts.
Erste Sorte: die Unze 20 Piaster, ungefähr 106 Fr.
Zweite „ „ „ 12 „ „ 62 „
Dritte „ „ „ 9 „ 46
Vierte „ „ „ 7 „ v 36 „
Fünfte „ „ „ 5 „ v 25 „
Es giebt noch geringere Sorten, die noch wohlfeiler zu haben
sind, bis zur Ultramarinasche; allein ich rathe nicht dazu. Man
wird sich erinnern, dass ich schon anderwärts gesagt habe, es
sei besser, nur zwei, höchstens drei Sorten von vorzüglicher Schön-
heit zu haben. Man hat mehr Vortheil davon, weil sie viel starker
färben, indem man sie mit Weiss oder anderen Farben vermischt.
Dies sind die Preise bei den vorzüglichsten Kaufleuten; bei
Charles zu Rom auf dem Spanischen Platz, für die besten