140
Lection.
Siebente
Ilerstellung
des
Ultramarins.
Pottaschenlauge zur Extraction des
drittes Verfahren.
Ultramarins,
Die oben erwähnten Vorbereitungen zur Anfertigung der Paste
bleiben die nämlichen für diese verschiedenen Methoden, es kommt
hier blos auf die verschiedenen Mittel an, das Ultramarin zu ent-
binden und aus der teigigen Masse mehr oder weniger leicht frei
zu machen.
Man zerbreehe die Paste in Stückchen, wie bei der vorigen
Methode, und giesse eine ziemlich starke Pottaschenlauge darüber,
heiss, kalt, oder laulich, nach Befinden der Jahreszeit, lasse das
Ganze ruhig stehen, und rühre es nur von Stunde zu Stunde um.
Nach einigen Tagen wird die ganze Masse, Wasser und
Farbe, schmutzig und trübe. Den schleimigen Schaum, der sich
oben gebildet hat, nimmt man ab und pumpt darauf mit einer
kleinen Spritze das trübe Wasser und den Schlamm ab, aber sehr
leise, um kein Ultramarin einzusaugen. Alles mit der Spritze ab-
gehobene schleimige Wasser schütte man weg, und setze diese
Arbeit von Stunde zu Stunde fort", bis das trübe Wasser aufhört
und man den reinen Absatz des Ultramarins auf dem Boden des
Gefässes findet.
Diesen Bodensatz wasche man mehrmals mit reinem kalten
Wasser, bis das Wasser vollkommen klar bleibt und bis es, wenn
man etwas davon mit dem Finger auf die Zunge bringt, gar keinen
Beigeschmack mehr hat, und man wird eine einzige, sehr gute
Sorte Ultramarin erhalten. Hierauf beobachte man alles das-
jenige bei dem Abgiessen, Trocknen und Brennen des Blau, was
schon oben gesagt worden, und die Operation ist beendigt. Allein
bei dieser Art erhält man Inur eine einzige Sorte Ultramarin.
Es ist wahrscheinlich, dass bei dieser Operation die Pott-
asche den Talg in eine Seife verwandelt, die Steintheile entweder
auflöst oder zurückhält, und nur das Ultramarin frei lässt. Nach
Herrn Töpff er liefert dieses Verfahren, wenn alles Uebrige sonst
auch gleich ist, das meiste Ultramarin, und wenn man durch an-
haltende Erfahrung von diesem Vortheil überzeugt ist, S0 ist es
ohne Zweifel in jeder Hinsicht den beiden ersteren vorzuziehen.
Es ist kaum nöthig zu wiederholen, dass für letztere Methode,