Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Zweites 
Verfahren. 
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Vorsichtig, dass sie nicht umgeworfen werden, nimmt man 
die Schmelztiegel vom Feuer, und wenn sie erkaltet sind, so 
reinigt man sie äusserlich von allem Staub und schüttet die Farbe 
in eben so viel reine und neue Schüsseln, als man Sorten von 
Ultramarin hat.  
Ist die Farbe vollkommen erkaltet, so verwahre man jede 
Sorte, ehe Staub dazukommen kann, in kleinen Glasfiäschchen, 
die man nulnerirt und fest zumacht. Alsdann ist dasß Ultra- 
marin fertig und zu allen Arten der Malerei brauchbar, im Gummi- 
Wasser, sowie im Oel, ohne dass es von Neuem wieder gerieben 
zu werden braucht. 
Zweites 
Verfahren, das Ultramarin 
Paste zu ziehen. 
IELUS 
der 
fetten 
Mein Freund Töpffer hat verschiedene Mittel versucht, um 
das Ultramarin aus der Paste zu ziehen, hier ist eins, das, wie 
er mir sagt, ihm gelungen ist. Er wirft von seiner Paste Stücke 
wie eine Nuss gross in ein grosses glasirtes Gefass, das halb mit 
Wasser angefüllt ist, welches nach der Temperatur der Witterung 
und Jahreszeit warm oder kalt sein und die Paste um wenigstens 
einen Zoll überragen muss. 
Hierauf schlägt er mit einem kleinen Besen, von Ruthen ohne 
Rinde, wie man sie zum Schlagen des Eiweiss hat, das Wasser 
und die Paste so stark als möglich, bis das Wasser mit Blau 
ganz gesättigt erscheint. Dieses Wasser giesst er durch. ein sei- 
denes Sieb, das über ein Gefäss von gleicher Art und Grösse 
mit dem ersteren ausgespannt ist. Die auf dem Sieb zurück- 
gebliebenen Stücke der Paste werden wie zuvor mit frischem Was- 
ser geschlagen, so lange, bis kein Blau mehr davon geht. 
Wenn diese Methode so geschwind von Statten geht, als die 
vorige, und eben so viel Ultramarin aus der Paste zieht, so hat 
sie den Vorzug, dass sie in der Ausführung reinlicher imd nicht 
so beschwerlich ist; allein ich habe weder mit dieser noch der 
folgenden Methode, welche mein Freund vortheilhaft gefunden, 
Erfahrungen gemacht.
	        
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