Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Abgiesscn 
des 
nach 
Wasm 
der Scheidung. 
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sammen sind, so lässt man sie ungefähr vierundzwanzig Stunden 
ruhig stehen, bis alles Blau sich gesetzt hat und das Wasser 
vollkommen hell ist, alsdann wird das Wasser auf folgende Art 
abgegossen I). 
Verfahren bei dem Abgiessen oder Ablaufen des 
Wassers, danfit. keine Farbe verloren geht. 
Man hebt sehr leise die grosse Schüssel und neigt sie, _ohne 
irgend anzustossen, denn wenn sich das Wasser mit dem Blau 
von Neuem vermischen würde, so wäre man genöthigt, es von 
Neuem ruhen zu lassen. 
Man muss also sehr vorsichtig dabei sein, damit der Boden- 
satz nicht in Bewegung kommt, und so giesst man das Wasser 
gleichmassig und langsam ab, bis man sieht, dass man auf dem 
Punkte ist, die Farbe mit fortzuschwemmen. Alsdann setze man 
das "Gefäss sanft nieder und lasse es ruhen, bis sich die Farbe 
von Neuem gesetzt hat. 
Es ist gut, unter das Gefass, welches man gerade halt, eine 
Stütze unterzulegen, um den aussersten Grad der Neigung, welche 
man ihm geben will, beizubehalten. Durch dieses Mittel läuft 
man weniger Gefahr, den Bodensatz mit in Bewegung zu bringen. 
Wenn sich Alles wieder gesetzt hat, so nimmt man eine kleine 
Spritze von Elfenbein oder Zinn, und saugt damit das übrige 
Wasser nach und nach sanft ab 2). Dies thut man so lange, bis 
man bei dem Anziehen des Wassers sieht, dass die Farbe selbst 
auf dem Punkte steht, in die Spritze zu dringen; alsdann hört 
aber Abstufungenmachen, so muss man soviel Schüsseln haben, als man ver- 
schiedene Qualitäten machen will, und muss sie numeriren, um sie leichter 
wieder zu erkennen. 
1) Es ist sehr nützlich, wenn die Gefasse oder Schüsseln eine Art von 
Schnauze oder kleinem Hals haben, wodurch das Wasser beim Abgiessen laufen 
kann, damit es nicht rechts und links vorbeiläuft, was, wenn der Rand ganz 
rund ist, leicht geschieht.  
2) Man kann auch das übrig gebliebene Wasser mit einem kleinen Heber 
abziehen, welcher in einem Bande von Baumwolle oder einem kleinen baum- 
wollenen Docht besteht, dessen eines Ende man in's Wasser steckt und das 
andere ausserhalb des Gefasses auf einen Teller hängen lässt. Durch dieses 
Verfahren verliert sich das Wasser ohne weiteren Anstoss.
	        
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