Einleitendes
Verfahren.
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äusserste Zartheit kommt sehr viel an), so reibt man dieses
Pulver noch weiter, bis das überflüssige Wasser verdunstet ist,
und wenn es ungefähr so dick wie starker Mehlkleister geworden
ist, so hebt man es ab und lässt es in Plätzchen trocken wer-
den, wie das weiter oben beschrieben ist 1).
Wenn diese Plätzchen oder Stückchen von Farbe vollkommen
trocken sindw(welches etwa am folgenden Tage, wenn das Trock-
nen durch Sonne oder durch ein schwaches Feuer beschleunigt
ist, der Fall sein wird), so legt man acht bis zehn auf ein Mal
wieder auf den Reibstein, zerdrückt und verwandelt sie mit dem
Läufer in ein sehr feines gleichmässiges Pulver. Man braucht
mit dem Läufer nicht ordentlich zu reiben, die Plätzchen brau-
chen
blos
zerdrückt
zu
werden.
Alles auf diese Art zubereitete Pulver des Lapis Lazuli legt
man in eine reine Wagschale, und auf die andere Schale der
Wage an Gewicht ebenso viel reinen Schöpsentalg; der gewöhn-
liche darf nicht genommen werden. ;
Den Talg lässt man in einem glasirten Geschirr, das noch
nicht gebraucht worden, schmelzen. Wenn er ganz geschmolzen
ist, so setzt man ihn auf ein gelinderes Feuer, um ihn flüssig zu
erhalten. Hier hinein schüttet man nach und nach das Pulver
des Lapis Lazuli, immer nur wenig, indem man zu gleicher Zeit
die ganze flüssige Masse mit einem Pfeifenstiel, oder kleinen
reinen Stock ohne Rinde, umrührt.
Es ist nothwendig, dass der Lapis Lazuli sich gleichförmig
mit dem Talg vermisehe; daher muss beständig gerührt und das
blaue Pulver nur nach und nach und ganz gleichförmig hinein-
geschüttet werden, indem man dasselbe mit der Hand über die
ganze flüssige Oberfläche ausstreuet.
Ist das Pulver ganz mit dem Talg vereinigt, so nimmt man
das Gefass allmälig vom Feuer, doch muss ohne Aufhören die
1) Man sehe die erste Lection S. 7, WO erklärt worden ist, was solche
Plätzchen sind. Es ist sehr wichtig, dass diese Plätzchen, sowie alle Arten
Farbe, welche mit Wasser abgerieben worden, vollkommen trocken sind und
nicht die geringste Feuchtigkeit darin sei, wenn man sie mit Oel reiben, oder
hier den zu Staub geriebenen Lapis mit Talg vermischen will, um das reine
Illtramaxin daraus zu ziehen.