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Siebente Loction.
Herstellung
des
(Tltramarins.
Man nehme einen oder mehrere Schmelztiegel und lasse den
Stein bei offenem Feuer weiss glühen. Dies Glühwgigg werfe
man in's Wasser, oder, was noch besser ist, in weissen destillirten
Weinessig, so dass esganz damit bedeckt ist."
Diese Operation wiederhole-man drei oder vier Mal hinter
einander, bis der Stein mürbe genug geworden ist, um ihn ohne
grosse Schwierigkeit mit dem Hammer klein schlagen zu können.
Dieses Brennen hat einen doppelten Nutzen, theils macht es den
Stein viel mürber, theils verbrennt und verflüchtigt aller Kupfer-
kies und andere darin enthaltene Schwefeltheile.
Die Stücke, welche wenige oder gar keine blauen Adern
haben, werden mit einem kleinen scharfen Hammer getrennt, da-
mit man nicht die Kosten des Reibens darauf verwendet, was
doch nicht der Mühe lohnen würde.
Die ausgesuchten Stücke zerbricht und stösst man in einem
grossen" eisernen oder stählernen Mörser mit einer Keule von
eben dem Metall, wenn nicht in einem steinernen Mörser. Man
brauche keine bronzenen oder kupfernen Mörser, sie verunreinigen
und verändern die Farbe merklich.
Der Mörser wird mit Leinwand oder Leder bedeckt, nach-
dem man die Keule darunter gesteckt hat, und dies muss locker
genug sein, um darunter die Keule leicht bewegen zu können.
Man muss die Keule mit "dem Obertheile dieser Hülle fassen, und
diese am Mörser mit einem Band umgürten, ohne das würden
die Splitter des Steins herausspringen, von dem auch nicht zu
viel in den Mörser gethan werden darf.
Wenn "aller Stein pulverisirt ist, so siebt man ihn so lange
durchfbis alle Theilchen wie ordinairer Sand sind; die stärkeren
Stückchen stösst man von Neuem, bis sie so klein werden, dass
sie durch ein Haarsieb gehen.
Den fein gepulverten Lapis Lazuli reibt man in destilljxtem
Wasser rein, in kleinen Portionen, ungefähr ein Loth auf ein Mal,
und noch weniger, wenn der Reibstein oder die Glasplatte nicht
von grossem Umfang sind 1). Wenn man das Ganze gerieben und
in ein feines unfühlbares Pulver verwandelt hat (denn auf diese
ITeber die
Lection,
die fünfte
Art zu reiben sehe man