Sechste
Lection.
Verfalhren ,
den
Venetianischen
Lack
oder
den
Carmin
ZU
brennen ,
U 1T]
ihn
viel
dunkler
u n d
zugleich
dauerhafter
ZU
machen
Ieh glaube schon gesagt zu haben, dass wenige Lacke sich
brennen lassen, daher muss man mit allen, die man haben kann,
Versuche machen, bis sich einer iindet, welcher sehr dunkel-
purpurroth wird, ohne eine graue Färbung anzunehmen.
Die schönen Venetianisehen Lacke, oder diejenigen, welche
man unter diesem Namen anderwärts verfertigt, sind gewöhnlich
die besten. Sie müssen aus der Cochenille verfertigt sein, sowie
auch der gute Carmin; da man aber überall solche Farben, die
aus Farbehölzern oder anderen nicht dauerhaften Materialien ver-
fertigt sind, für guten Lack oder Carmin verkauft, so rathe ich
einem Jeden, der sich die erwähnte schöne Farbe verschaffen
will, dass er in kleinen Dosen Versuche mache, ehe er sich einen
grossen Vorrath kauft.
Man nehme einen silbernen Suppenlöllel und halte ihn über
glühende Kohlen; in diesen schütte man den pulverisirten Lack
oder Carmin. Man rühre mit einen] kleinen Stock von hartem
1) Im Original geht dieser Leetion die neunzehnte jetziger Ausgabe voraus.
Diese Aenderimg wird sich jedem aufmerksamen Leser als passend empfehlen,
da es mitten in einer langen Reihe von Lectionen, die ausschliesslich vom Ma-
terial zum Malen handeln, die einzige wer, die einen technischen Theil der
Malerei behandelt. E.