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Lection.
Fünfte
Das Reiben in
Oel.
an den Ort B, und so weiter, ohne Oel hinzuzusetzen, bis der
ganze Haufen A gerieben ist. Alsdann nimmt man wieder das
Ganze zusammen, und mischt es wohl untereinander, um nur einen
einzigen gleichartigen Haufen daraus zu machen, dann streicht
man alle Farbe zusammen, die nun in eine Blase gethan werden
kann 1), vorausgesetzt, dass die Farbe die gehörige Dicke hat 2).
Da die Farbe in Oel viel dicker als in Wasser ist, so wird
der Läufer nicht auf gleiche Art geführt, sondern statt mit ihm
eine Reihe kleiner Kreise zu beschreiben, um die Farbe in der
Mitte zu vereinigen, fuhrt man den Läufer von unten nach oben
und von oben nach unten, und zwar lebhaft, schnell, ja sogar
etwas ungestüm, denn wegen der Starke der Farbe ist er schwer
zu führen. Nach fünfundzwanzig bis dreissig Hin- und Herzügen
macht man einige Wendungen in die Runde, sogar in kleinen
Kreisen, um die Farbe wieder etwas gegen den Mittelpunkt zu
leiten, hierauf wiederholt man das Auf- und Niederfahren mit
Kraft, indem man ebenso aufdrückt, wie man zuerst gethan hat.
Von Zeit zu Zeit sammelt man auch mit dem Spachtel die Farbe
von den Rändern des Steins und des Läufers. Im Uebrigen ver-
fahrt man eben so, wie beim Reiben im Wasser (S. 111) be-
schrieben worden.
Bei dem Reiben des Bleiweisses, von welchem besonders beim
Reiben in Oel schädliche Ausdünstungen entstehen, beobachte
man einige Vorsicht, um davon nicht belästigt zu Werden. Man
muss durch Oeffnen der Fenster Zugluft machen, die einem na-
türlich nicht entgegenkommen darf, oder noch besser in freier
Luft reiben. ' .
Verfahren, den Stein und den Läufer
nachdem man in Oel gerieben
zu reinigen,
hat.
Ehe man anfängt in Oel zu reiben, reinige man Glasplatte
und Läufer mit einem Stückchen weichen Papiers, oder mit einem
alten leinenen Lappen, und wiederhole dies zwei bis drei Mal,
1) Wie die Farben in Blasen zu thun, sehe man die dritte Lection S. 91.
2) Wie stark die Farben mit Oel angemacht sein müssen, sehe man-Lec-
tion 3, S. 88.