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Fünfte
zction.
Wann
Farbe
genügend
gerieben.
reinen Stelle der Platte, und drehet ihn um sich selbst herum,
indem man den Spachtel so gegen die Basis halt, wie ein Drechsler
den scharfen Meissel gegen den Gegenstand, den er drehen will.
S0 wird der Läufer auf den Seiten von der anklebenden Farbe
befreit; so ist auch die ganze Masse der Farbe im Mittelpunkt
des Glases beisammen, und alles dieses in einer Minute; den
Läufer setzt man wieder in Mittelpunkt der Farbe, und breitet
sie ein wenig auseinander; hierauf beschreibt man wieder Girkel,
wie zuvor, indem man stärker beim Zurückziehen drückt, als im
Vorwartsstossen, und so immer weiter. Die Farbe unterhalLman
beständig ungefähr in eben dem Grade der Flüssigkeit, wie etwa,
Starker Rahm, ausgenommen, wenn die Farbe hinlänglich gerieben
zu sein scheint. Alsdann thut man kein Wasser mehr hinzu,
sondern reibt so lange, bis die Farbe so dick wird, dass man sie
wie Pomade aufheben kann. Dann wird sie mit dem Spachtel
zusammengehäuft, auf Papier in Häufchen gelegt, und an der
Sonne oder am Ofen, gegen Staub gesichert, getrocknet.
Woran
1113.11
erkennt,
ob
die
Farbe
genug
gerieben.
Ob die Farbe genug gerieben, erkennt man daran, wenn sie
im flüssigen Zustande (nämlich in der Consistenz eines dicken
Rahms) unter dem Läufer nicht mehr kreischt, sonder dieser, ob-
gleich man darauf drückt, darüber wie über Starkekleister weg-
gleitet. Wenn man diese Probe in dem Augenblick machen wollte,
wo die Farbe zu trocken und dick geworden ist, so könnte man
nicht gründlich darüber urtheilen, weil die Farbe in diesem Zu-
stande. immer besser gerieben und viel Weicher zu sein scheint,
als bei der gehörigen Quantität Wasser. Es bedarf also kaum
noch des Rathes, die Farbe mit Wasser zu tranken, so wie sie
zu dick befunden wird, und dies kann mit dem Spachtel oder mit
einem kleinen Kaffeelöffel geschehen. Man hebt die Farbe mit
dem Spachtel rings um den Stein und von dem Läufer ab, aber
nur selten und je weniger oft, 4188130 11888811
Diese Auseinandersetzung wird denen, welche niemals das
Reiben gesehen haben, verwickelt, den Anderen überflüssig er-
scheinen. Wenn man einen guten Farbenreiber eine halbe Stunde
Farben für die Malerei reiben sieht, so ist in der That nicht zu