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Fünfte Lection.
Instrumente
zum Farbenreiben.
Kitt.
um den Läufer viel leichter abheben, wenn die Basis desselben
nur rings herum schräg abgekantet oder abgerundet ist.
Da aber der Porphyr ein seltener und kostbarer Stein und
besonders hart zu schneiden ist, so macht man güneiniglich die
Läufer nicht aus einem Stück, sondern begnügt sich mit einer
guten Basis von Porphyr, die einen Zoll stark ist, welche man so
wie die übrigen an einen Griff von hartem Stein von der Art, wie
ich eben beschrieben habe, festkittet.
Wie
man
die
Basis
eines Läufers
festkittet.
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den
Handgriff
Man bedient sich eines fetiien Kittes oder eines guten Cements
von fein pulverisirtem Ziegelstein, mit reinem Bleiweiss gemischt,
das Ganze dann mit gekochtem Leinöl oder Trockenfirniss an-
gemacht. Dieser Cement muss fast eben so dick und hart sein,
als der Glaserkitt.
Man erwärmt langsam und bei sehr schwachem Feuer beide
Stücke, wenn man sich des fetten Cements bedient, den man in
einer Oasserolle oder in einem eisernen Löffel auf dem Feuer
schmelzen lässt. Während der Cement warm ist, fügt man beide
Stücke an einander und achtet darauf, dass sie im Mittelpunkt
gut anschmelzen, zuletzt wird mit einem warmen, ja ziemlich
heissen Messer der überflüssige Gement an dem Rand der Fugen
hinweggenommen und geglättet.
Ebenso verfahrt man bei dem kalten Cement von Bleiweiss
und gestossenem Ziegelstein, denn man braucht die Stücke nicht
warm zu machen, nur muss man sie drei oder vier Tage ruhen
lassen, bis der Gement sich verhärtet hat.
Den kleinen Farbenreiber Nr. 3 zu verkitten, ist nicht der
Mühe werth, man findet dergleichen in einem ganzen Stücke, in
Porphyr, Biscuit, Achat und hartem Glas. -Wenn diese Läufer
noch nicht ganz zubereitet und unten noch nicht vollkommen
gerade geschliffen sind, so thut man es selbst, oder lässt es von
Anderen machen. Allein bei keinem Läufer muss der rundliche
Rand an der Basis, der sich unten ganz in den Läufer verliert,
vergessen sein, denn diese Abrundung verschafft der Farbe Zu-
tritt, sich zwischen Läufer und Reibstein zu verbreiten. Ein guter