Instrumente zum Farbenreiben.
Grosser Reibstein.
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sichtiges Pulver, das, in die Farbe gemischt, selbst in Masse fast
gar keinen Schaden thut, es würde nur die Eigenschaft der
Schmalte haben und das Trocknen befördern. Uebrigens will ich
nicht damit andeuten, "dass man sich dieses Mittels bedienen soll,
sondern ich will nur diejenigen beruhigen, die wegen einer un-
merklichen Vermischung des abgenutzten Glases mit Unrecht be-
sorgt sind. Unstreitig sind Steine von rothem Porphyr oder
Achat das Allerbeste, und wer dergleichen von ziemlicher Grösse
sich anzuschaffen Gelegenheit hat, thut wohl, obgleich der Ge-
brauch starker Glastafeln, nach meiner Erfahrung, nicht im Ge-
ringsten nachtheilig ist. Uebrigens sind die Achate und Porphyre
von sehr hohem Preis und kosten wenigstens zwanzig oder dreissig
Mal mehr, als eine Glastafel von eben der Grösse. Es giebt noch
viele andere Steine, die von den Lackirern, selbst von Kaufleuten,
die mit Farbe handeln, gebraucht werden; sie sind aber nicht zu
empfehlen; dahin gehört ein gewisser Sandstein, der weicher als
Glas ist, ein lockeres Korn hat, das sich leicht abnutzt und alle-
zeit die zarten Farben mehr oder weniger schmutzig macht und
sich mit ihnen verbindet, alles dieses hat man bei einem dicken
Glase nicht zu befürchten. Alle Arten von Marmor, woraus man
Tischtafeln und Kamingesimse macht, sind viel weicher als Glas,
besonders weisser oder grauweisser Marmor. Schwarze, dunkel-
graue, rothe, gelbe und andere Marmorarten nutzen sich be-
trachtlich ab, wenn man darauf reibt. Man sieht dies bei den
gelben Farben und besonders bei dem Neapelgelb, sie werden
fast grün, daher vermeide man ihren Gebrauch. Es giebt Arten
von Granit, und auch gewisse Kiesel, die wegen ihrer grossen
Harte gut sein würden, allein die ersten haben selten ein gleich-
massiges Korn, und die zweitensind nicht in grossen Tafeln an-
zutreffen, man muss daher immer auf Porphyr und Glastafeln
zurückkommen.
Von
der
kleinen
Glasplatte
oder
Reibstein.
Diese kleine Glasplatte dient Zum Abreiben kleiner Portionen
Farbe mit dem kleinen Läufer Nr. 3, ist portatif und wird ge-
braucht, um mit einigen Umgängen des Läufers pulverisirte Far-
ben, die schon im Wasser abgerieben sind, anzumachen und zu