Sparsamer Gebrauch desselben.
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wollte, und alsdann muss man ganz reines gebleichtes Oel anwen-
den, ohne den geringsten Zusatz von dem gewöhnlichen Mohnöl.
Ob ich gleich oben angerathen habe, dass man niemals
Trockenöl in die Farbe mischen soll, die eine Mischung von Weiss
enthält, so giebt es doch einige Fälle, in welchen es erlaubt ist,
aber nur, wenn 1nan nicht. zu befürchten hat, dass die Farbe
sich dadurch verschlechtere, wie z. B; bei schwarzen, dunkel-
blauen oder braunen Draperieen. Zu den Lichtern, besonders den
zwei ersten, braucht man Weiss, dennoch kann man etwas Trockenöl
dazu mischen, weil dieses Farben sind, bei welchen man nicht
Gefahr lauft, dass sie zu trübe werden. Eben dieses kann man
von dem Grün in der Landschaft oder von Draperieen in den
Vordergründen sagen, sowie von gewissen Tönen der Felsen oder
des Mauerwerks, in welchen eine bräunliche Färbung nichts ver-
dirbt. Ich will bei diesem Gegenstande nicht weiter inls Detail
gehen; wenn man etwas Praxis erlangt hat, so wird man leicht
die Farben und die Falle kennen lernen, in welchen man entweder
viel, oder sehr wenig Trockenöl hinzusetzen muss; nur davon
kann man überzeugt sein, dass es besser ist, in den Fehler zu
verfallen, zu wenig davon zu nehmen, als sich desselben über-
massig zu bedienen.
Man übersieht endlich in dem Verzeichniss der Farben mit
einem Blick, zu welchen Farben Fi1'niss' erforderlich ist, wenn
man sie ohne Weiss oder eine andere Farbe verbraucht, die zum
Trocknen beiträgt. Man hat gesehen, dass die Schmalte eben-
falls ein starkes Trockenmittel ist.