Rückblick
und
Zusatz
zur
ersten
Lection.
Bei der Wahl
Unveränderlichkeit
der Farben ist ihre Dauerhaftigkeit," d. h. ihre
massgebend. Diese aber wird beeinträchtigt:
an und für sich,
Durch Veränderung der Farben
und zwar 1) durch mehr oder weniger schnelles Ver-
blassen und Verschwinden, dem alle aus Pflanzenstoffen
gezogene Farben und die aus der Cochenille gemachten Carmin-
lacke unterworfen" sind. Vollständig müssen davon ausgenommen
werden: der Krapplack und das Indisch Gelb. Alle gelben,
gelbgrünen, gelbbraunen, gelbröthlichen Stils de grain aber sind
also zu verwerfen.
Die Farben verändern sich 2) durch Nachdunkeln und
Schwarzwerden, und dies thun alle Farben, welche Bitumen
(Erdpech) enthalten, also: Asphalt, Mumie, Casseler Braun, Köl-
nische Erde, Terra di Siena, gebrannt und ungebrannt, Umbraun,
ebenfalls gebrannt und ungebrannt, dunkle grüne Erde und in
etwas auch mitunter der nicht gut genug gereinigte Dunkel- und
Goldocker. Ferner einige metallische Farben, wie Mineral- und
Chrcmgelb.
Beide Arten der Veränderung liegen in der Farbe selbst,
wiederholen sich also immer, wo und wie sie auch gebraucht
werden, da jedoch diese tiefen und durchsichtigen Farben, die
nachdunkeln, ihrer Natur nach meistens "nur dünn (lasirend) und
für dunkle Stellen gebraucht werden, So sind sie nicht ganz zu
verwerfen, ausser der ungebrannten Terra di Siena und der grü-
nen Erde, die eben doch an nicht ganz dunklen Stellen oder,
was noch schlimmer ist, mit anderen Farben gemischt angewendet
werden.
Der Gebrauch einiger Farben ist ferner 3) durch die Ver-
änderungen bei ihrer Verwendung mit anderen Farben
bedenklich. Hierher gehören Mineralgelb, die Chrome, die grünen
Zinnober, die Kupfer-, d. h. Grünspanfarben, Mineralgrün; die
Erfahrungen verschiedener Künstler über einige dieser Farben
weichen wohl nur deshalb von denen anderer ab, weil die Art