Verwendung
der
angegebenen
Farben.
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nach Beschaffenheit des. Werks, an welchem man arbeiten will,
genau zu beschreiben. In der Folge werde ich eine gründliche
Methode angeben, wie die Töne der Palette zur Untermalung der
Fleischfarbe und aller Gegenstände, die das Fleisch umgeben,
gemischt werden, und werde diese Lection mit allen den schlech-
terdings nöthigen Angaben ausstatten, um die Palette mit Erfolg
zu gebrauchen, und damit gut zu untermalen.
Hierauf werde ich die Zusammenstellung einer zweiten Palette
angeben, viel vollständiger als die erste, die zur Vollendung der
Carnation dienen soll etc., hierauf werden ausführliche Anweisun-
gen folgen, wie man diese zweite Palette verständig gebrauchen
soll. Indessen muss man nicht erwarten, dass Alles, was gesagt
und vorausgesehen werden müsste, in einem Elementarwerk, von
so wenig Umfang wie dieses, enthalten sein könne, ich müsste
befürchten, langweilig und unverständlich zu werden, allein ich
darf dennoch hoffen, dass einsichtsvolle und strebsame Menschen,
die mir mit einiger Aufmerksamkeit nachfolgen, viele Zweifel hier
gelöst finden, wodurch sie befähigt werden, die ersten Schritte
in der Kunst der Oelmalerei allein machen zu können. Dies ist
das Ziel, welches ich wesentlich erstrebe. Ich hoffe, dass man
mir einige Langen und Wiederholungen verzeihen wird, ich wollte
lieber in diesen Fehler fallen, als wegen zu grosser Kürze und
Zurückhaltung nicht verstanden zu werden.
Nichts ist für einen jungen Mann oder einen Kunstfreund,
der die Leitung eines guten Lehrers entbehren muss, verwickelter,
als wenn er nicht weiss, wie er die Töne seiner Palette einzu-
richten hat. Einige Schriftsteller haben davon gesprochen, aber
so leicht und oberflächlich (wenigstens die, welche ich gelesen
habe), dass das Wenige, was sie davon im Vorbeigehen gesagt
haben, nicht hinreichend ist, um Jemanden, der in dieser Hinsicht
gar keine Vorkenntnisse hat, zu leiten.
Die von mir angegebene Methode scheint mir so natürlich,
dass ihre Befolgung keine besondere Mühe verursachen wird. Die
Töne folgen in allmaliger Abstufung auf einander, so wie die
Claves eines Pianoforte. Diese Palette ist übrigens für alle Be-
dürfnisse ausreichend. Der Schüler kann sich in sehr kurzer Zeit
damit bekannt und vertraut machen.