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Erste Lection.
Grüne
Farben.
Grüns pan.
Ich empfehle demnach von allen schwarzen Farben folgende:
das Kaifeeschwarz Nr. 29 als ein vortreiiliches und ergiebiges
Schwarz; das Korkschwarz Nr. 31 als das feinste und bläulichste,
undendlich das Preussische Schwarz Nr. 33 als das sehwarzeste
von allen.
Will man sich nicht die Mühe geben, die schwarzen Farben
selbst zu machen, so verweise ich auf das Weinrebenschwarz als
das bläulichste, und auf das Elfenbeinschwarz als das dunkelste.
Grüne
Farben.
Grünspan,
deätillirt
oder
in
Krystallen.
Man wird sich ohne Zweifel sehr wundern, hier auch eine
ätzende Farbe aufgeführt zu finden, man lese jedoch diesen Ar-
tikel, und man wird Zutrauen gewinnen.
Man lasirt mit dem Grünspan nur in den seltenen Fallen,
wo man die Absicht hat, ein möglichst brillantes Grün zu er-
halten, wie bei Federn der Vögel, Schmetterlingen, Kirchenfen-
stern, seidenen oder sammetnen Gewändern, und bisweilen auch
bei wollenen Stoffen von lebhaftem Grün, wie einige Shawls haben,
und endlich besonders, um den brillanten Eifect einiger Edelsteine
von grüner Farbe hervorzubringen.
Auf folgende Art kann man sich dieser schönen, aber gefahr-
lichen Farbe ohne allen Nachtheil bedienen. Alle Gegenstände,
welche man mit Grünspan lasiren will, legt man an, und vollendet
sie ganz; man beendigt sie in jeder Beziehung so, als sollten sie
so bleiben, wie man sie gemacht hat. Zu dieser Untermalung
mische man das Grün von Berlinerblau mit einer von den hellen
gelben Farben Nr. 3 oder Nr. 4, jedoch ziehe man das Neapel-
gelb dem Ocker vor, vorzüglich wenn man ein -sehr lebhaftes
Grün erhalten will; in diesem Fall ist es aber besser, das Grün
aus Ultramarin statt aus Berlinerblau zu machen.
Man halte aber ja. den Ton des Grün viel gelber, als man
zu thun willens ist, man kann sogar, Wenn- es darauf ankommt,
den Gegenstand, welcher grün werden soll, ganz mit Gelb anfan-
gen und vollenden, das heisst also, man kann seinen grünen
Ton nicht gelblich genug halten. Er wird aber blaugrün genug