Schwarz.
Russisch
Beinschwarz.
Kernschwarz.
65
Gewändern, weil es viel theurer zu stehen kommt, als das Kaffee-
schwarz, das zu allemUebrigen sehr gut ist. (Man sehe die funf-
zehnte Lection, wie aus dem Blau dieses Schwarz zu brennen ist.)
Russisch
Schwarz.
Ein aus Russland angekommener Freund gab mir vor einigen
Jahren ein Stück Schwarz von daher; ich habe es versucht und
gefunden, dass es einenatürliche Erde ist. Als ein ausserordent-
lich intensives Schwarz ist es mir angezeigt und schien mir es
auch in der That; allein da sich nicht leicht Jedermann dasselbe
verschaffen kann, so übergehe ich es mit Stillschweigen, auch haben
wir genug gute schwarze Farben.
Beinschwarz.
Dies Schwarz wird aus gebrannten Knochen gemacht, es fallt
in's Röthliche und hat einen schönen Ton. Viele Maler rühmen
es, allein ich muss bemerken, dass es erst nach einer langen Zeit
trocknet. Nichts ist übrigens leichter, als den röthliehen Ton
hervorzubringen, welcher es von jedem anderen Schwarz unter-
scheidet. Man braucht nur Casseler Braun darunter zu mischen,
oder, wenn man es noch warmer haben will, gebrannte Terra di
Siena.
Ich glaube, man thut wohl, wenn man das Beinschwarz nicht
gebraucht, es muss mit zu vielem Trockenöl angemacht werden,
um das Trocknen zu befördern. Dies ist eine Unbequemliehkeit
wegen der dicken krustenartigen Erhöhungen, die dadurch auf
der Leinwand entstehen.
Kernsclhwarz.
Es ist ein wenig violettartig und wird aus Piirsichkernen ge-
macht. Ich halte es für ein gutes Schwarz. Man" gebraucht es
häufig, besonders in Paris; allein wir haben so viel schöne und
gute schwarze Farben, dass ich es nicht gebrauche, und wirklich,
wozu auch ein Schwarz, dessen Ton violettartig ist? Diesen kann
man sehr leicht jedem anderen reinen Schwarz mittheilen, indem
man Lack darunter mischt, welcher, anstatt das Schwarz zu
schwächen, ihm vielmehr Intensität mittheilt.
Bouvier, Oelmalerei. 4. Auß. f)