Volltext: Handbuch der Oelmalerei für Künstler und Kunstfreunde

Schwarz. 
Russisch 
Beinschwarz. 
Kernschwarz. 
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Gewändern, weil es viel theurer zu stehen kommt, als das Kaffee- 
schwarz, das zu allemUebrigen sehr gut ist. (Man sehe die funf- 
zehnte Lection, wie aus dem Blau dieses Schwarz zu brennen ist.) 
Russisch 
Schwarz. 
Ein aus Russland angekommener Freund gab mir vor einigen 
Jahren ein Stück Schwarz von daher; ich habe es versucht und 
gefunden, dass es einenatürliche Erde ist. Als ein ausserordent- 
lich intensives Schwarz ist es mir angezeigt und schien mir es 
auch in der That; allein da sich nicht leicht Jedermann dasselbe 
verschaffen kann, so übergehe ich es mit Stillschweigen, auch haben 
wir genug gute schwarze Farben. 
Beinschwarz. 
Dies Schwarz wird aus gebrannten Knochen gemacht, es fallt 
in's Röthliche und hat einen schönen Ton. Viele Maler rühmen 
es, allein ich muss bemerken, dass es erst nach einer langen Zeit 
trocknet. Nichts ist übrigens leichter, als den röthliehen Ton 
hervorzubringen, welcher es von jedem anderen Schwarz unter- 
scheidet. Man braucht nur Casseler Braun darunter zu mischen, 
oder, wenn man es noch warmer haben will, gebrannte Terra di 
Siena. 
Ich glaube, man thut wohl, wenn man das Beinschwarz nicht 
gebraucht, es muss mit zu vielem Trockenöl angemacht werden, 
um das Trocknen zu befördern. Dies ist eine Unbequemliehkeit 
wegen der dicken krustenartigen Erhöhungen, die dadurch auf 
der Leinwand entstehen. 
Kernsclhwarz. 
Es ist ein wenig violettartig und wird aus Piirsichkernen ge- 
macht. Ich halte es für ein gutes Schwarz. Man" gebraucht es 
häufig, besonders in Paris; allein wir haben so viel schöne und 
gute schwarze Farben, dass ich es nicht gebrauche, und wirklich, 
wozu auch ein Schwarz, dessen Ton violettartig ist? Diesen kann 
man sehr leicht jedem anderen reinen Schwarz mittheilen, indem 
man Lack darunter mischt, welcher, anstatt das Schwarz zu 
schwächen, ihm vielmehr Intensität mittheilt. 
Bouvier, Oelmalerei. 4. Auß. f)
	        
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