Harmonie,
wie
sie
hier
entstanden
gedacht
wird,
entbehrt
noch
jedes
speciellen
Charakters ;
sie
ist
für
das Auge
einfach
wohlthuend,
ohne
eine
besondere Auf-
regüng
hervorzurufen ;
man
kann sie charakterlos nennen
in
dem
Sinne,
wie
Winckelmann
die
absolute
Schönheit
charakterlos
nennt.
Ihre Anwendung
faltig. Sie tritt auf
die Kunst ist indess mannig-
dem Zweck, die Leere eines
auf
zu
grossen
Raulnes
in
anmuthiger
Weise
auszufülleh
und
das
farbenbedürftige Auge wohlthuend zu beschäftigen.
Die ältesteü Völker haben dieses Bedürfniss bereits
gehabt;
sie
haben
die
Fussböden
und
Wände
ihrer
Wohnungen mannigfach verziert und zwar vorzugsweise
innerhalb der Grenzen dieser einfachen Harmonie, mehr
oder
weniger variirt
nach einem helleren
oder
dunkleren,
wärmeren
oder
kälteren
Gesammtton.
Die Meisterschaft in ihrer Anwendung gebührt vor
Allen den Orientalen in ihren Teppichen und dem Farben-
schmuck ihrer Zimmerwände. Der alte orientalische
Teppich
ist
VOD
unendlicher
Sanftheit
und
Milde
im
Totaleindruck,
obwohl die
einzelnen Parcellen
im Muster
oft mit glühendsten und lebhaftesten Farben hergestellt
sind. Es mag hierbei erwähnt werden, dass, abgesehen
von der Farbe, der orientalische Teppich auch in Bezug
auf die Form mustergültig ist. Die Verzierungen in dein-
selben gehen niemals aus der Fläche heraus; dies ist von
Wichtigkeit, denn der Fussboden ist zum bequemen Schrei-