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und klarer erscheinen zu lassen, hat man vielfach einen
leisen Ueberzug von Gummi arabicum angewendet: ein
nicht besonders gutes Mittel. Es wirkt meist als ein
zu glänzender Fleck ohne zarten Üebergang, der aus der
Tonscala fällt; man thut besser, an seiner Stelle eine
unbedeutende Kleinigkeit Leinöl zu nehmen, die man
mit dem Finger sanft auf die tiefste Stelle reibt und in
die Umgebung verbreitet.
Alle Technik, der glänzendste Vortrag, die meister-
haft ausgeführten Einzelheiten werden werthlos, wenn
sie nicht einem malerischen Grundgedanken entsprungen
und demselben untergeordnet sind. Ein solcher lebt in
dem Künstler von Beruf, gleichgültig ob bewusst oder
unbewusst, und wenn er es versteht, ihn durch künst-
lerische Mittel auszudrücken, so werden seine Werke
Kunstwerke. Niemand aber darf hoffen, durch das Er-'
lernen einer Methode Künstler zu werden; fehlt ihm die
productive Kraft, so dürfte der Inhalt dieser Zeilen für
ihn von geringem Werthe sein. Nur für das Oopiren
bereits vorhandener Kunstwerke wird er aus ihnen einigen
Nutzen
ziehen
können.