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Farbenlagen zu bewirken suchen. Ob ihm dabei Schwamm,
Messer und Tuch Dienste thun, die die Structur des
Papieres völlig vernichten,
für seine Lichter zu Hilfe
oder ob er deckende Farben
nimmt, wer- will ihm daraus
einen
Vorwurf
machen,
sobald
nur
Zll
seinem
Zweck
kommt? Handelt es sich dagegen um ein durchgeführtes
Bild, so tritt "die Nothwendigkeit ein, mit einiger Be-
rechnung zu Werke zu gehen.
Es sind wesentlich zwei Principien,
welche
VOII 3,118-
gezeichneten Aquarellmalern für die Durchführung voll-
endeter Werke angewendet werden. Die Einen beginnen
damit, den auf dem Gemälde vorkommenden Gegenständen
ihre Localfarbe zu geben, und zwar den Lichtton derselben,
sodann diese hellen Silhouetten durch Mitteltöne und
Schatten
Zll
modelliren.
Die
Andern
halten
die
Farbe
vorläufig zurück; sie beginnen damit, die Gegenstände
mit einem neutralen Ton zeichnerisch zu modelliren und,
wenn dies geschehen, mit dem entsprechenden Local-
farbenton zu übergehen. Beide Arten haben ihre Vor-
züge, aber auch ihre Mängel, sobald man pedantisch an
ihnen hängt. Mir scheint die Verschmelzung beider am
leichtesten zu einem guten Resultat zu führen. Bäurne
und Sträucher z. B. würde ich immer vorziehen, mit
ihrem Localton kräftig in ihrer ganzen Form
und dann durch Mittelton und Schatten zu
anzulegen
vollenden,
ebenso helle Terrainpartien. Architecturen dagegen,
besonders fein gegliederje moderne Häuser Würden mit