40
Erst
durch
strenge
Beobachtung
dieser
Handgreif-
lichkeit
des
Vorgrundes
erhalten
die
weicheren
und
schlossenen
Töne
der
Ferne
ihren
vollen
Zauber.
hoher Wichtigkeit und phantasti-
Landschafts-Malerei ist Wasser.
Ein Element von
schem Reiz in der
Vermöge seiner Bewegungsfähigkeit bildet es einen na-
türlichen Gegensatz gegen das Starre. Sein fortwähren-
des Bestreben, seine glatte Oberfläche herzustellen, ver-
leiht ihm die Eigenschaft des Spiegelns, und zwar in
dem Maasse seiner eigenen Ruhe. Der sehäumende Giess-
bach, der rinnende Strom, der streitige Landsee, der
sohilfumgebene, mit Wasserblumen bedeckte Weiher,
dessen stille Buchten spiegelglatt in der Sonne brüten,
können an und für sich schon malerische Sujets von
höchster Wirkung sein. Ueber die poetische Auffassung
entscheiden allein Tact und Naturgefühl des Künstlers,
jedes Wort
technischen
darüber wäre unnütz; aber in Betreff der
Behandlung lassen sich einige practische
freilich wieder mehr in einem rich-
Ton- und Farben-Verhältnisse be-
in besonderen technischen Hand-
Regeln angeben, die
tigen Erkennen der
stehen, als gerade
griHen.
Eine vollkommen farblose Spiegeliläche reflectirt
die Gegenstände nach den Gesetzen der Perspeotive mit
absoluter Genauigkeit in Form, Ton und Farbe.
Eine derartige Spiegelung existirt in der Natur nur
_höchst selten, und wenn sie ja einmal vorkommt, ist