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vergeistigen, so dass an der Stelle farbiger Flecken
Uebergänge der Eindruck des Lichtes entsteht.
und
Leicht
ist es,
alle
pikanten Natureifecte
skizzenhaft
SO
wiederzugeben,
dass der Bescbauer
erkennt,
W38
man
gewollt; aber einen Abend oder Morgen in seiner ganzen
Pracht und Erhabenheit darzustellen, erfordert die höchste
Sammlung und Anspannung der malerischen Kräfte. Es
ist ein gewaltiger, lang austönender Aceord der reichsten
Harmonie.
Danach wird der Versuch, mit Worten die technische
Art und Weise zu beschreiben, wie derartige Wirkungen
herzustellen sind, immer unzulänglich sein. Nur der ein-
fachste Vorwurf kann einigermaassen den Weg zeigen, wie
man zu verfahren hat; bei reicheren Aufgaben mit ver-
schiedenen Wolkenschichten kommt zuviel
auf die
indivi-_
duelle Auffassungsweise des Künstlers an, als dass man die
Entstehungsweise genau beschreiben könnte. Die Aufgabe
sei: eine klare Abendluft, die Sonne links ausserhalb
des Bildes, etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang.
Man präparire einen hellen Ton von Yellow Ochre
und ein wenig Rose Madder, und übergebe das Papier
gleichmässig mit demselben. Sodann drehe man dasselbe
um und beginne am Horizont mit einem leichten Ton
von Brown Madder, treibe denselben etwa bis zu einem
Drittel in den Mittelgrund und lasse ihn daselbst zart
verlaufen. Nachdem er trocken, bringe man das Papier
wieder
in
die
ursprüngliche
Lage,
präparire
einen
Ton